Bericht

Dem Himmel so nah…Pasta or Soup?

Bergschwärmer auf Grand Paradiso
„Pasta or Soup?“ – wurde uns allabendlich diese Frage gestellt, wussten wir: Jetzt gibt’s endlich Abendessen. Doch fangen wir von vorne an.

Startpunkt unserer viertägigen Bergschwärmer-Tour war Pont, idyllisch im Aostatal gelegen. Es ist immer wieder schön, in die Berge zurückzukehren und die atemberaubende Natur zu genießen. Also machten wir uns am Donnerstag, den 19.06.25, auf den Weg zum Rifugio Vittorio Emanuele II. Grüne Wiesen, sprudelnde Bäche und eine Vielfalt an Blumen säumten den gut angelegten Pfad. Oben angekommen gönnten wir uns eine kurze Pause, bevor ein Teil der Gruppe loszog, um den Aufstieg auf den Gran Paradiso für den kommenden Tag zu erkunden. Der Rest bezog die Zimmer – sehr eng, aber gemütlich – und testete den Cappuccino – sehr lecker.

Nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt und sorgfältigem Wetter-Check beschlossen wir, den Gipfel gleich am nächsten Tag und ohne Akklimationstag anzugehen. Also saßen wir pünktlich beim Abendessen – Pasta or Soup? – stärkten uns ordentlich und legten uns früh schlafen. Der Wecker riss uns um 3:30 Uhr aus den Betten. Nach einem typisch italienischen Hüttenfrühstück starteten wir gegen 4:30 Uhr mit Stirnlampen in Richtung Gipfel.

In stetem Tempo ging es bergauf, begleitet vom zunehmenden Tageslicht. Nach einer kleinen Kraxelei erreichten wir schließlich gegen 10:30 Uhr die markante Madonnenstatue des Gran Paradiso auf 4.061 m. Der Blick war spektakulär – eine wohlverdiente Belohnung für das frühe Aufstehen und den eher eintönigen Aufstieg. Zurück auf der Hütte genossen wir kalte Getränke und planten den weiteren Verlauf. Einige gönnten sich ein Nachmittagsschläfchen, während andere die Zeit mit Spielen verbrachten.

Am Samstag schliefen wir aus und widmeten den Vormittag einer Trainingseinheit auf Eis und Schnee. Besonders der Jüngste unserer Gruppe hatte sichtlich Freude daran, sich immer wieder in unsere fiktive Gletscherspalte zu stürzen, um sich anschließend retten zu lassen. Neben Spaß, den wir alle hatten, haben wir aber auch sehr viel gelernt und vorhandenes Wissen wiederaufgefrischt.

Am Nachmittag wanderten wir bei herrlichem Wetter über einen aussichtsreichen Panoramaweg zum Rifugio Chabod. Auch dort: top Cappuccino, leckerer Kuchen, frischer Salat – und nach der Rückkehr auf unserer Hütte, natürlich wieder die Frage am Abend: Pasta or Soup?

Am nächsten Morgen stiegen wir früh nach Pont ab, um dem Ferienverkehr etwas zuvorzukommen. Auf dem Rückweg begegneten wir sogar den für die Region so typischen Steinböcken – ein perfekter Abschluss für einen gelungenen Ausflug ins Hochgebirge.

Autor: Diana Wolff
Fotos: Rudi Wolff, Diana Wolff, Jörg Tanneberger