Wir starteten wie immer am P+R Parkplatz in Heimsheim, dieses Jahr allerdings bereits um 6.15 Uhr, mit dem Ziel Kemater Alm.
Die Kemater Alm liegt auf 1670m Seehöhe im Tiroler Sendertal bei Grinzens, unweit von Innsbruck. Unsere 2 Fahrer, Klaus und Rainer, brachten uns souverän zum Startpunkt unserer Wanderung.
Von hier aus ging es zuerst mal mit gepacktem Rucksack und Schneeschuhen in der Hand los. Doch nach einigen Metern konnten wir unsere Schneeschuhe anziehen und über den verschneiten, teils vereisten Senderweg (dieser wird auch als Rodelbahn genutzt) entlang dem Senderbach zur Kemater Alm aufsteigen. Immer wieder mussten wir stehenbleiben um zu genießen, was die Natur im Winter Traumhaftes zu bieten hat. Das musste natürlich mit Foto und Handy festgehalten werden.
An der Kemater Alm angekommen, gab es eine kleine Stärkung, bevor wir zur „Nachmittagstour“ aufbrachen. Diese führte uns zunächst auf einem gut begehbaren Weg, den wir jedoch nach einiger Zeit verließen, um in stark ansteigenden Serpentinen Richtung Papstkreuz aufzusteigen. Im steilen Gelände mit lockerem Tiefschnee fanden unsere Schneeschuhe nur schwer Halt, so dass wir oft bis zu den Knien im Schnee versanken, was sehr kräftezehrend war. So kam es, dass bald die erste Gruppe den Rückweg zur Alm antrat. Wenig später gaben dann aber auch die „Hochmotivierten“ der 2. Gruppe auf.
Zurück auf der Alm bezogen wir unser 10er Lager und genossen anschließend ein Vier-Gänge-Menü. Das frühe Aufstehen und der Kampf mit dem Schnee forderten schon rasch Tribut, so dass nach einer kurzen geselligen Runde auch schon Bettruhe angesagt war.
Für den Samstag stand die Ganztags-Gipfeltour auf dem Programm. Nach einem üppigen Frühstück mit vorzüglichem Kaffee ging es auch schon los. Den „LVS-Checker“ Frank musste jeder passieren und bei noch bewölktem Himmel zogen wir guter Laune Richtung Schaflegerkogel (2400m). Am verschneiten und vereisten Senderbach vorbei ging es immer tiefer rein ins Sendertal. Nach der Durchquerung des Baches (nur Schneeschuhwäsche, keine Fußwäsche!), ging es dann bei strahlendem Sonnenschein in vielen steilen Kehren zum Schaflegerkogel hinauf. Oben angekommen hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Kalkkögel, auch die Dolomiten Nordtirols genannt. Bei herrlichster Aussicht und angenehmer Temperatur genossen wir unser Rucksackvesper, bevor wir, abweichend vom ursprünglichen Plan, den gleichen Weg zurückgingen und die Kemater Alm ohne Blessuren nach ca. 7 Stunden wieder erreichten. Am Abend wurden wir wieder vom Hüttenteam kulinarisch aufs Beste verwöhnt. Bei „Zirbenspritzer“ und Würfelspiel fand der Tag einen gemütlichen Ausklang.
Der Sonntag begrüßte uns mit zunehmendem Schneefall und schlechter Sicht. Also war Nässe- / Schneeschutz angesagt. Bei dichtem Schneetreiben spurten wir uns den Weg durch herrlichen Neuschnee nach oben zur Adolf-Pichler-Hütte (1977m). Das letzte steile Stück war nochmals eine stake Herausforderung, die wir dank der guten Führung von Frank mit Bravour meisterten.
Zurück an der Kemater Alm hieß es nach einer leckeren Stärkung Abschied nehmen vom Hüttenwirt Michl (ehemaliger Hüttenwirt der Potsdamer Hütte/ Nachbarhütte der Pforzheimer Hütte), der viele Grüße an die Sektion ausrichten lässt) und seinem tollen Team.
Vielen Dank lieber Frank für die Vorbereitung und die Organisation der Touren. Es hat sich bewährt, Kontakte nach Österreich zu pflegen, die einen mit (Geheim-) Tipps versorgen.
Ich freue mich sehr, dass ich dieses mal wieder dabei sein konnte und wir alle wieder unverletzt nach Hause gekommen sind.
Autor: Elke Türksch
Fotos: Frank Stähle, Astrid Utz