– mit „ohne viel Schnee“
Wir starteten wie immer pünktlich um 6:50 Uhr am P+R-Parkplatz in Heimsheim, dieses Jahr mit dem Ziel Spitzingsee, einem Bergsee im Süden Bayerns. Bis zum Sonntag sollte dort die Albert-Link-Hütte unser Basislager für Touren rund um den malerischen Spitzingsee werden. Wir erreichten sie nach der mehrstündigen aber reibungslosen Autofahrt und etwa 20 Minuten Fußmarsch vom stark vereisten Parkplatz aus.
An allen drei Tagen hatten wir Schneeschuhtouren geplant, natürlich abhängig von den jeweiligen Wetter- und Schneeverhältnissen.
Nach einer kurzen Stärkung, der Zimmerverteilung und einem ersten Materialcheck ging es los zur obligatorischen Freitags-Verschütteten-Übung. Auf der Suche nach einem Platz für diese Übung und der anschließenden 1,5-stündigen Erkundungstour, konnten wir uns auch schon einen ersten Eindruck bezüglich der (Nicht-)Schnee-Verhältnisse machen. Bei der Übung wurde wie immer die Tupper-Dose von Frank, gefüllt mit einem LVS-Gerät anstatt mit Wurst und Käse, gesucht und sondiert. Wir hatten viel Spaß und lernten so schon mal die nähere Umgebung kennen.
Aber eins wurde schnell klar: unübersichtliche Tiefschnee-Verhältnisse würden uns nicht erwarten und es war gut, dass wir die Regenklamotten mitgenommen hatten.
Den Spätnachmittag und Abend ließen wir in geselliger Runde bei vorzüglicher Versorgung durch die Hüttenmannschaft ausklingen.
Der Samstag war dann wieder reserviert für die „große“ Tour – d.h. für die Ganztagestour mit der Hütte als Start und Ziel. Vom üppigen Frühstück gestärkt und mit einem Rucksack-Vesper ausgestattet starteten wir bei bewölktem Himmel zeitig zu unserer Tour. Diese entsprach einigermaßen der Ausschreibung, war ca. 16 km lang mit 905 hm im Anstieg und dauerte ca. 7:30 h.
Im Verlauf des Tages verschwanden die Wolken und es herrschte eitel Sonnenschein. Der Wind blieb, war aber erträglich. Allein die Schneeverhältnisse ließen zu wünschen übrig. Über den Schwarzkopfweg und auf der Skipiste entlang am oberen Maxlrainerlift, ging es zur Bergstation der Taubensteinbahn. Nach einer Pause zur Stärkung marschierten wir dann im freien Gelände und aufgrund der Höhe dann auch mit mehr Schnee abseits der Piste weiter zum Rotwandhaus. Dort nutzte ein Teil der Gruppe die Gelegenheit zur Einkehr, wobei ein kleinerer Teil die Tour erweiterte und noch zur Rotwand aufstieg. Nach der Rückkehr der 3 machten wir uns dann vom Rotwandhaus mit allen gemeinsam wieder auf den Rückweg ins Tal.
Dieser Abstieg gestaltete sich aufgrund der dann weiter unten ziemlich vereisten Waldwege schwieriger als der Aufstieg. Der ein oder andere schmerzhaften Sturz führte zu kurzzeitigen bleibenden Erinnerungen in Form von blauen Flecken oder Platzwunden – Schneeketten anstatt Schneeschuhe wäre auf diesem Stück die bessere „Bereifung“ gewesen.
Manche mit Blessuren, aber doch insgesamt glücklich und zufrieden erreichten wir rechtzeitig zum Abendessen die Albert-Link-Hütte. An diesem Tag dachte manch einer, er hätte doch ein Gröstl verdient und mußte feststellen – es war ein Brachial-Gröstl und im Gegensatz zu den Herausforderungen des Tages leider nicht zu bezwingen.
Die sonntägliche Abschlußtour startete erneut bei kurzzeitig verhaltenen Wetterverhältnissen an der Albert-Link-Hütte und führte uns 4 h lang über die schwarzen Skipisten am Rosskopf und an den Alpenbahnen Spitzingsee vorbei. Nach über 6,5 km und 450 hm im Anstieg erreichten wir bei schönstem Sonnenschein die Hütte, um uns bei einer Jause für die Heimfahrt zu stärken.
Diese verlief unspektakulär und die Rückkehr war pünktlich um 18:20 Uhr am P+R-Parkplatz in Heimsheim. Die Highlights des Wochenendes waren die Überwindung der üblen Glatteisgefahren, die Feier eines 3-jährigen Jubiläums (welches bleibt ein Geheimnis 🙂 und die schwarzen Skipisten, die sich als optimal für Schneeschuhwanderer bei übersichtlichen Schneeverhältnissen erwiesen. Da sich die Wetterverhältnisse von leichtem Regen und durchwachsen zu sonnig verbesserten und wir bei großartiger Stimmung alle Touren durchführen konnten, gibt es nix zu meckern.
Was bleibt, ist die Entschlossenheit auch im nächsten Jahr erneut die Schneeschuhe zu schnüren.
Ein besonderer Dank geht wie immer an Frank für die vorbildliche Vorbereitung und Organisation der Schneeschuhtouren, die trotz der Herausforderungen durch Wind, Wetter und Glatteis zu einem unvergesslichen Erlebnis wurden.
Und natürlich Danke an den Rest der coolen harmonischen Gruppe, ich freu’ mich aufs nächste Jahr. Rainer
Autor: Rainer Oettinger
Fotos: Frank Stähle, Rainer Oettinger