Schneeschuhtouren im Naturjuwel rund um die Kemater Alm
Wir starteten wie immer am P+R Parkplatz in Heimsheim, dieses Jahr allerdings bereits um 6.15 Uhr, mit dem Ziel Kemater Alm.
Die Kemater Alm liegt auf 1670m Seehöhe im Tiroler Sendertal bei Grinzens, unweit von Innsbruck. Unsere 2 Fahrer, Klaus und Rainer, brachten uns souverän zum Startpunkt unserer Wanderung.
Von hier aus ging es zuerst mal mit gepacktem Rucksack und Schneeschuhen in der Hand los. Doch nach einigen Metern konnten wir unsere Schneeschuhe anziehen und über den verschneiten, teils vereisten Senderweg (dieser wird auch als Rodelbahn genutzt) entlang dem Senderbach zur Kemater Alm aufsteigen. Immer wieder mussten wir stehenbleiben um zu genießen, was die Natur im Winter Traumhaftes zu bieten hat. Das musste natürlich mit Foto und Handy festgehalten werden.
An der Kemater Alm angekommen, gab es eine kleine Stärkung, bevor wir zur „Nachmittagstour“ aufbrachen. Diese führte uns zunächst auf einem gut begehbaren Weg, den wir jedoch nach einiger Zeit verließen, um in stark ansteigenden Serpentinen Richtung Papstkreuz aufzusteigen. Im steilen Gelände mit lockerem Tiefschnee fanden unsere Schneeschuhe nur schwer Halt, so dass wir oft bis zu den Knien im Schnee versanken, was sehr kräftezehrend war. So kam es, dass bald die erste Gruppe den Rückweg zur Alm antrat. Wenig später gaben dann aber auch die „Hochmotivierten“ der 2. Gruppe auf.
Zurück auf der Alm bezogen wir unser 10er Lager und genossen anschließend ein Vier-Gänge-Menü. Das frühe Aufstehen und der Kampf mit dem Schnee forderten schon rasch Tribut, so dass nach einer kurzen geselligen Runde auch schon Bettruhe angesagt war.
Für den Samstag stand die Ganztags-Gipfeltour auf dem Programm. Nach einem üppigen Frühstück mit vorzüglichem Kaffee ging es auch schon los. Den „LVS-Checker“ Frank musste jeder passieren und bei noch bewölktem Himmel zogen wir guter Laune Richtung Schaflegerkogel (2400m). Am verschneiten und vereisten Senderbach vorbei ging es immer tiefer rein ins Sendertal. Nach der Durchquerung des Baches (nur Schneeschuhwäsche, keine Fußwäsche!), ging es dann bei strahlendem Sonnenschein in vielen steilen Kehren zum Schaflegerkogel hinauf. Oben angekommen hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Kalkkögel, auch die Dolomiten Nordtirols genannt. Bei herrlichster Aussicht und angenehmer Temperatur genossen wir unser Rucksackvesper, bevor wir, abweichend vom ursprünglichen Plan, den gleichen Weg zurückgingen und die Kemater Alm ohne Blessuren nach ca. 7 Stunden wieder erreichten. Am Abend wurden wir wieder vom Hüttenteam kulinarisch aufs Beste verwöhnt. Bei „Zirbenspritzer“ und Würfelspiel fand der Tag einen gemütlichen Ausklang.
Der Sonntag begrüßte uns mit zunehmendem Schneefall und schlechter Sicht. Also war Nässe- / Schneeschutz angesagt. Bei dichtem Schneetreiben spurten wir uns den Weg durch herrlichen Neuschnee nach oben zur Adolf-Pichler-Hütte (1977m). Das letzte steile Stück war nochmals eine stake Herausforderung, die wir dank der guten Führung von Frank mit Bravour meisterten.
Zurück an der Kemater Alm hieß es nach einer leckeren Stärkung Abschied nehmen vom Hüttenwirt Michl (ehemaliger Hüttenwirt der Potsdamer Hütte/ Nachbarhütte der Pforzheimer Hütte), der viele Grüße an die Sektion ausrichten lässt) und seinem tollen Team.
Vielen Dank lieber Frank für die Vorbereitung und die Organisation der Touren. Es hat sich bewährt, Kontakte nach Österreich zu pflegen, die einen mit (Geheim-) Tipps versorgen.
Ich freue mich sehr, dass ich dieses mal wieder dabei sein konnte und wir alle wieder unverletzt nach Hause gekommen sind.
Autor: Elke Türksch
Fotos: Frank Stähle, Astrid Utz
3 Tage – 3 Gipfel – 3300 Hm. Skitouren Lechtaler Alpen, Namlos
10.01. – 12.01.2025
Wir trafen uns am Freitag früh auf dem P+R in Heimsheim, um gemeinsam in die Lechtaler Alpen aufzubrechen. Für jeden von uns war es die erste Skitour im Jahr. Wir, das waren Axel, Jo, Manuel, Ralf, Matthias und Heike mit unsrem Guide Alex nebst Aspirant Martin und Helfer Steffen. Erstes Ziel waren die Tannheimer Berge und dort das Wertacher Hörnle (1695m).
Auf dem Parkplatz in Obergschwend entspannt angekommen, liefen wir nach dem obligatorischen LVS Check auf überraschend guter Schneeauflage los. Das Wetter entwickelte sich im Laufe des Aufstiegs trotz schlechter Vorhersage und die Sonne kam heraus. Am Gipfel erwartete uns ein herrlicher Blick auf die umliegenden Gipfel und die das Voralpenland. Nach der ersten Teil-Abfahrt, der Tag war noch jung, beschlossen wir, noch einmal aufzusteigen, um im Pulverschnee erneutes Abfahrtsvergnügen zu finden. Zwischendurch gab es von Alex eine Lehreinheit in der Deutung des aktuellen Schneeprofils. Danach stärkten wir uns in der urigen Buchelalpe und fuhren das letzte Stück ins Tal.
Am Ende des ersten erfolgreichen Tages bezogen wir im Namloser Tal unsere Zimmer und stärkten uns für den nächsten Tag. Bevor dann jeder ins Bett fiel, wurde der nächste Tag geplant. Ziel war der Tschachaun (2334m).
Nach einem verwöhnenden Frühstück stiegen wir direkt von Namlos aus auf die Ski. In der Nacht fiel das Thermometer bis auf -15°C, so dass wir alle warm eingepackt losliefen. Alex nutzte immer wieder die eine oder andere kurze Pause, um uns auf mögliche allgemeine Gefahren im aktuellen Gelände hinzuweisen und erklärte diese. Der Weg führte uns langsam ansteigend am Namlosbach das Tal hinauf. Es wurde nicht wirklich wärmer. Aber die Hoffnung, die wärmende Sonne zu erleben, wurde dann am Gipfelhang erfüllt. Herrlich! Vorher trafen wir noch einen alten Bekannten aus Pforzheim, der mit seinem Begleiter schon auf der Abfahrt war.
Nach einer Gipfelrast ging es dann wieder ins Tal, teils im Powder, teils vorsichtig zwischen Bäumen durchrutschend. Störend waren nur die vielen Bachüberquerungen. Glücklich kamen wir wieder in Namlos an und hatten noch Zeit für eine kurze Ruhepause. Wir freuten uns schon auf die am Vortag zum Abendessen bestellten Rippchen. Die worn a Traum! Mit vollem Bauch setzten wir uns zur Tourenplanung für den nächsten Tag zusammen. Was wollen wir? Gipfel, Pulverschnee, Sonne, es sollte auf dem Weg Richtung Heimat liegen und nicht allzu lang sein. Wir wurden von Alex wiederholt ermahnt, als Grundvoraussetzung den Lawinenlagebericht und die Wettervorhersage zu studieren. Die Wahl fiel schließlich auf die Hintere Steinkarspitze (2215m).
Am Sonntagmorgen fuhren wir ins nahe gelegene Kelmen und stiegen südseitig auf. Aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung, sodass trotz ideal exponiertem Weg den ganzen Tag die Wolken ins Tag zogen. Die Sonne der letzten Tage hatte dem Schnee teilweise arg zugesetzt, so dass der Aufstieg in den Waldpassagen mühselig wurde und im oberen Bereich kämpften wir dann mit zerfahrenem Pulverschnee. Am Gipfelhang konnte mal wieder an den Spitzkehren gefeilt werden. Alle erreichten glücklich den Gipfel. Die Abfahrt ging besser als erwartet und wir kamen trotz Schneeberührungen wieder gut im Tal an.
Vielen Dank unserem Guide und seinem Beraterteam für die super Touren! Es war ein erfolgreiches und erfülltes Wochenende mit einer tollen Truppe.
Autor: Heike Tews
Fotos: Axel Martens, Heike Tews
Abenteuer Wochenende Klettersteigparadies Montafon
Mein „Abenteuer-Wochenende“ im Klettersteigparadies Montafon mit dem DAV Pforzheim. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön für die großartige Aufnahme in der „Ausfahrt“-Gruppe liebe(r) Frank, Astrid, Reiner, Christian und Janette.
Am frühen Freitagmorgen starten wir in Heimsheim in Richtung Montafon. Nach einem kurzen „Kennenlernen“ in der Tagesdämmerung geht es los, unsere erstes Ziel St. Anton im Montafon, genauer gesagt der Klettersteig „Wasserfall St. Anton im Montafon (C/D)“.
Gegen 10 Uhr sind wir an unserem ersten Etappenziel angekommen. Nun heißt es rein in den Bergschuh, Ausrüstung im Rucksack verstaut und los geht’s – wir folgen dem kurzen Wanderweg durch das Dorf zum Einstieg direkt am Wasserfall, dann führt uns der Steig direkt neben dem Wasserfall empor; auf einen flachen Teil. Entlang der Kante folgt eine leicht überhängende Wand, dann folgen zwei Seilbrücken, die uns ein ganz besonders Gefühl und einen spektakulären Blick auf das tobende Wasser ermöglichen. Im Anschluß noch ein kurzes, steiles Stück hinauf und wir stehen im Wald. Nach einer kurzen Rast geht es in steilen Kurven wieder zurück zum Ausgangspunkt. Das Wetter ist herrlich und wir haben noch viel Zeit bis zum Abendessen – deshalb auf zum nächsten Klettersteig.
Unser zweites Etappenziel ist der Klettersteigpark „Burgruine Valkastiel“. Oberhalb der Gemeinde Vandans auf rund 1.000 Metern über dem Meer finden wir den leicht versteckten Klettersteigpark nach einer guten Stunde Anstieg in einer exponierten Lage mit fünf Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Gerade auf „Betriebstemperatur“ entscheiden wir uns für den kurzen, aber knackigen „Pfeiler Wand Klettersteig (D)“ mit mehreren Schlüsselstellen an Überhängen, steilen Kanten und Platten. Oben angekommen müssen wir uns erst etwas orientieren, die Beschilderung ist etwas dürftig – dann aber finden wir den Abstieg der uns über den Schloßwand-Schluchtweg, vorbei an der sogenannten Burgruine Valkastiel, wieder nach unten führt. Unser erster Klettersteigtag neigt sich seinem sportlichen Ende – mir persönlich reicht es auch, da ich seit 3 Uhr morgens auf den Beinen bin. Jetzt geschwind die Pension beziehen, sich wieder salonfähig machen und dann geht es schon zum Abendessen. Für den einen oder die andere auch eine sportliche Herausforderung bei der Größe der Portionen. Ein gelungener Tagesabschluss.
Frisch gestärkt starten wir am Samstagmorgen zu unserer Königsetappe – dem „Klostertaler Klettersteig am Fallbach“, beschrieben mit: Sehr langer, ausgesetzter Klettersteig mit hohen Anforderungen an Kraft und Kondition, der mit traumhaften Tiefblicken punktet. Nach einem ca. 20-minütigen Zustieg stehen wir vor dieser imposanten Fallbachwand die sich mit über 1.000 Klettermetern, vielen C/D Stellen ohne viel Eisen in die Höhe erstreckt. Der Steig hält, was er verspricht. Wir steigen knapp 4 Stunden mit zwei kleinen Pausen durch diese schöne und anspruchsvolle Wand, immer in Sichtweite des Wasserfalls, der mit einer 60 Grad Neigung ins Tal stürzt. Nach einem kurz steilen, dann plattigen Einstieg folgt eine steile Wand bis wir über steil gestuftes Gelände einen Platz mit einer Bank erreichen. Danach folgt ein Teil mit Graspassagen nochmal zum Verschnaufen, bevor wir einer plattigen Passage folgen, die uns immer steiler werden zu einem kleinen Überhang leitet. Nach dem kleinen Überhang immer steil und fordernd höher bis auf das Band vor der dunklen Schlusswand. Die Steile Wand mit wenig Eisen führt uns hinauf zum Steilen und teils erdigen Ausstieg. Wir haben es geschafft! Eine großartige, aber auch anstrengende Tour liegt hinter uns.
Nach einer Rast geht es auch hier wieder einen steilen Weg zurück zum Ausgangspunkt. Den anschließenden Café-Besuch haben wir uns mehr als verdient. Abends testen wir noch mal unseren Gasthof vom Vortag, diesmal wählen wir fast alle die kleinere Variante von der Speisekarte.
Und schon ist unser letzter Tag und Abreisetag angebrochen. Nach einem guten Frühstück (die Brötchenauswahl ist der Hammer) verabschieden wir uns von unserer Gastgeberin und fahren zu unseren letzten Etappenzielen, den beiden nebeneinanderliegenden Schluchtensteigen „Röbischlucht“ und „Rongg“. Wir parken in Gargellen und Schnüren zum letzten Mal für dieses Wochenende unseren Bergschuh. Nach einem kurzen Zustieg führt uns der Klettersteig entlang des Röbibachs hinein in eine eindrucksvolle Welt aus Wasser und Fels. Dabei queren wir in der engen Schlucht auch einige Male das Bachbett.
Mit seinem durchschnittlichen Schwierigkeitsgrad eignet sich der Klettersteig ideal für eine Abschlussetappe. Über die Alpwiesen erreichen wir nach dem Ausstieg die Jausenstation bei der Ronggalpe, die wir für unsere Schlussrast nach unserem zweiten Steig, dem Rongg geplant haben. Deshalb geht es erst wieder ein Stück runter ins Tal, um dann in unseren letzten Steig für dieses Wochenende einzusteigen. Der Einstig beginnt mit einer Seilbrücke, dann führt uns der kurze Klettersteig, der durch seine Ausgesetztheit und Steilheit nicht zu unterschätzen ist, tief hinein in die Schlucht, direkt am Wasserfall entlang. Vor der Ausstiegsstufe werden wir noch einmal mit einer luftigen Querung konfrontiert, die uns auf einen Waldweg führt, der uns zurück zur Ronggalpe bringt. Unser letztes Etappenziel vor unserer Heimreise ist erreicht.
Gestärkt durch unsere Schlussrast brechen wir auf, gerade rechtzeitig, bevor plötzlich von allen Seiten Wanderer die Rongalpe erreichen. Zurück an den Autos heißt es nun tatsächlich Abschied nehmen vom wunderschönen Montafon mit all seinen schönen, anspruchsvollen Klettersteigen.
Ein großartiges, herausforderndes Wochenende liegt hinter uns. Das Wetter hat sich nochmals von seiner besten Seite gezeigt, so dass wir die Zeit richtig genießen konnten.
Vielen Dank lieber Frank für Deine hervorragende Auswahl an Klettersteigen und Deine souveräne Art uns durch die Steige zu führen. Es war ein großartiges Erlebnis und „Abenteuer“ – ich freue mich auf weitere Klettersteigtouren, die ich mit Euch gehen darf.
Autor: Stephanie Barnewald
Fotos: Frank Stähle
Nepal Trekking Tour. Langtang-Tal und zum heiligen Gosaikunda-See
Mit Abflug in Frankfurt am 21. Oktober 2024 sind wir sechs erwartungsfrohe Bergwander*innen über die Indische Hauptstadt Delhi nach Kathmandu zu unserer Trekkingtour in`s Langtang Tal und zum heiligen Gosaikundsee gestartet.
Wir, das sind: Gabi, Carmen, Jürgen, Michael, Karl-Heinz und der Schreiber dieser Zeilen. Nach zwei Tagen Sightseeing in Kathmandu mit Besichtigung des Tempelkomplex Pashuptinat und Kumari-Bahal starteten wir unsere Trekking – Tour mit einer 6 stündigen Fahrt nach Syabru Besi und weiter nach Ling Ling. Am 2. Trekkingtag übernachteten wir neben dem Kinderheim „Mother Home“ von Nepal – Aid Straubenhardt in Khangjim.
Dort durften wir auch das Kinderheim besichtigen. Die mehrtägige Trekkingtour mit unseren beiden Guides Nanda und Achyud sowie 3 Trägern führte uns über Sherpagaun bzw. Lama Hotel in`s Langtang-Tal bis zum Talende nach Kyanjing Gompa auf 3.700 Meter. Diese Ortschaft wurde beim verheerenden Erdbeben 2015 bis auf ein Haus komplett zerstört – dort gab es bei der gewaltigen Naturkatastrophe sehr viele Tote. Wie so oft im Leben entsteht wieder Neues – es wurden zwischenzeitlich in Kyanjing Gompa viele neue Lodges gebaut. Im Langtang-Tal ist man nur einen Steinwurf von Tibet entfernt. Stupas und Manimauern waren ständige Wegbegleiter auf dem Weg zum entlegenen Aussichtsberg Tsergo Ri.
Am 5. Tag der Trekkingtour konnten wir bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen den 4.984 m hohen Tsergo Ri besteigen. Mit dem zweitägigen Rückweg durchs Langtang Tal mit Übernachtung in der Ortschaft Lama Hotel setzten wir die Trekkingtour im benachbarten Tal nach Thulo Syabru (2.200m) fort.
Nach Überquerung des Langtang Fluss ging die Wanderung in dieTrekking Region in der Nähe der tibetischen Grenze. Diese besticht mit ihren riesigen Gletschern, Rhododendron Wäldern, Kristallklaren Seen, schneebedeckten Bergen und nicht zuletzt ihren Ansammlungen vieler kleiner traditioneller Dörfer die größtenteils von dem Bergvolk der Tamang bewohnt werden.
Die höchste Übernachtung unserer 13 tägigen Trekkingtour war in Gosaikund am heiligen Gosainkund See auf 4.430 m. Die geplante Besteigung des 5.144 m hohen Surya Peak mussten wir auf einer Höhe von 4.880 m Höhe aufgrund der Wettersituation abbrechen.
Nach einer zweitägigen Wanderung über Sing Gompa und Dhunche waren wir wieder in wärmeren Regionen. Nach einer 4 stündigen Fahrt trafen wir im Chitwan Nationalpark in einer völlig anderen fast afrikanisch geprägten Welt zum Entspannen und zur Tierbeobachtung ein.
Elefanten, Affen, Krokodile, gewaltige Panzernashörner, Hirsch- und Antilopenarten sowie eine unzählige Anzahl von diversen Vogelarten konnten wir bei einer Jeepsafari, einer Bootstour im Einbaum sowie einer Wanderung durch den Urwald hautnah erleben. Gepaart mit gutem Essen und einigen hopfenhaltigen Getränken waren diese 3 Tage im Chitwan Nationalpark ein schöner Abschluss der Trekkingtour.
Die letzten 2 Tage verbrachten wir mit Sightseeing und kleinen Einkäufen in Kathmandu. Als Resümee dieser abwechslungsreichen 22 tägigen Nepaltour möchte ich anmerken – für wanderbegeisterte Naturliebhaber*innen ist diese Tour ein idealer Einstieg in einer eher wenig frequentierten Region Nepals.
Wir haben diese Tour mit Expert Asian Tour & Travel beim deutschsprechenden Sher Bahadur Pariyar gebucht.
Autor: Klaus Bogner
Fotos: Karl-Heinz Raible, Klaus Bogner
Weisskugel, 3.738 m
Tja, so weiß ist auch die Weißkugel leider nicht mehr und trotzdem einer der schönsten und höchsten Gipfel Südtirols und der gesamten Ostalpen. Der Anstieg aus dem urigen Matschertal führte abwechslungsreich über den neu angelegten Weg (Vorsicht bei alten Karten) hinauf in die hochalpine Landschaft zur Oberetteshütte auf 2.677 Metern mit einem vorzüglichen Menü. Hinter der Hütte ist ein kleiner Felsrücken mit unzählig vielen Bohrhaken… hier kann richtig gut geübt werden, super.
Der Anstieg zum Gipfel am nächsten Morgen um 5 Uhr war abwechslungsreich und bot neben steilen Felskraxeleien, eindrucksvollen Gletscherflächen, einer steileren Firnwand „Matscher Wandl“ abschließend als großes Finale einen kurzen und genussvoll zu kletternden Gipfelgrat (UIAA 2+). Wir trafen auf sehr gute Firn- und Wetterverhältnisse somit waren die steilen Passagen für uns recht einfach begehbar. Eine Wetterfront saß uns ein wenig im Nacken, aber gutes Zeitmanagement und fitte Teilnehmer ließen uns auch auf dem Rückweg zügig vorankommen… bis Dunja plötzlich auf dem Gletscher stürzte und sich den Fuß umknickte. Eine schnelle erste Hilfe und langsames Vorangehen bis zum Gletscherschluß ließ die Wetterfront immer näher rücken. An einem flachen Teil am See, wo auch ein Heli landen kann berieten wir die Stuation. Entscheidung… 2x Ibu und die Zähne zusammen beißen für die restlichen 300 Hm Anstieg, 600 Hm Abstieg und ca. 2 h bis zur Hütte. Tapfer, großes Lob an Dunja und den Rest des Teams, der sich sehr rücksichtsvoll und hilfsbereit gezeigt hat. Wir blieben trocken und vom Gewitter verschont bis zur Hütte.
Eine schöne Tour die definitiv zu den eindrücklichsten und landschaftlich schönsten Hochtouren in den Ostalpen gezählt werden kann.
Am Sonntag führte uns der Abstieg nochmals hinauf auf ein Joch Namens „Klein Tibet“ und von dort hinunter über die Saldurseen zurück zum Glieshof. Kurzes frischmachen im Bach und dann Heimfahrt nach Pforzheim (Dunja, Philipp und Fabi). Rudi und Jörg durften noch weiter nach Arco, dort trafen wir uns mit dem Rest der Bergschwärmergruppe 😉
Tolle Tour, fitte Teilnehmer… Danke Euch!
Autor: Jörg Tanneberger
Fotos: Rudi Wollf, Fabian Ottburg, Jörg Tanneberger, u.w.
Biken in Finale Ligure
Unvergessliches Abenteuer
Zeitraum: 28. September 2024 bis 5. Oktober 2024
Ein sonniger Spätsommer, eine begeisterte Truppe und atemberaubende Trails – unsere Mountainbike-Reise nach Finale Ligure war ein echtes Highlight des Jahres!
Das Paradies für Mountainbiker
Finale Ligure hat sich längst als Mekka für Mountainbiker etabliert, und wir wurden nicht enttäuscht. Mit einem Land Rover Defender ging es zu Shuttletouren ins Hinterland, wo uns abwechslungsreiche Singletrails erwarteten. In Finale gibt es unzählige Trails, die von flowigen Strecken bis hin zu anspruchsvoll verblockten Abschnitten alles bieten, was das Mountainbiker-Herz höherschlagen lässt. Die Tage waren lang und anstrengend, aber jede Abfahrt belohnte uns für die Mühe. Doch auch wer das Hochtreten liebt, kam nicht zu kurz: teilweise erklommen wir die Trails aus eigener Kraft und genossen die atemberaubenden Aussichten auf dem Weg nach oben.
Perfekte Bedingungen
Finale Ligure ist bekannt für sein fast immer gutes Wetter, und auch in unserem Reisezeitraum Ende September bis Anfang Oktober zeigte sich der Himmel von seiner besten Seite. Die milden Temperaturen machten die Touren zu einem Genuss. Ein besonderes Highlight: Nach den Touren sprangen wir noch ins angenehm warme Mittelmeer – im Oktober!
Genuss für alle Sinne
Neben den Trails beeindruckte uns Finale Ligure auch kulinarisch. Das Essen war einfach großartig: frische Meeresfrüchte, hausgemachte Pasta und himmlische Pizzen ließen keine Wünsche offen. Auch unsere Unterkunft war ein Volltreffer. Hoch oben über der Altstadt von Finale Borgo genossen wir jeden Abend einen traumhaften Blick auf die historischen Gassen und die mediterrane Landschaft.
Tolle Stimmung in der Truppe
Ein wesentlicher Teil des Erfolgs dieser Reise war die tolle Stimmung in unserer Gruppe. Ob anspruchsvolle Abfahrten, schweißtreibende Anstiege oder entspannte Abende bei gutem Essen und Wein – jeder war mit Begeisterung dabei. Es gab viel zu lachen, und die gemeinsame Zeit schweißte uns noch enger zusammen.
Diese Woche in Finale Ligure war ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden. Die Mischung aus sportlicher Herausforderung, Entspannung und Genuss machte die Reise perfekt. Wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer – und vielleicht führt uns der Weg ja wieder nach Finale Ligure!
Autor: Stephan Hennefarth
Fotos: Stephan Hennefarth
Ein unvergesslicher Tag: Sonnige Wanderung auf den Hohen Ifen
Am 01.11.2024 machten sich die Bergschwärmer auf zu einer unvergesslichen Tagestour auf den Hohen Ifen im malerischen Kleinwalsertal. Der November zeigte sich von seiner besten Seite, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel begleitete uns während der gesamten Wanderung.
Die Tour war eine lange Wanderung, die uns durch beeindruckende Landschaften führte. Die frische Bergluft und die herrlichen Ausblicke motivierten uns, auch die anspruchsvolleren Passagen zu meistern. Allerdings mussten wir feststellen, dass die Drahtseile, die uns bei einigen steileren Abschnitten unterstützen sollten, bereits demontiert waren. Dies stellte für einige Teilnehmer eine kleine Herausforderung dar, und mancher hatte etwas Mühe, die steileren Stellen zu überwinden. Doch die gute Stimmung in der Gruppe half uns, auch diese Hürden gemeinsam zu bewältigen.
Die Gruppe war voller Energie und guter Laune, was die Motivation aller Teilnehmer nur noch steigerte. Gemeinsam meisterten wir die verschiedenen Etappen der Wanderung, während wir die atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler genossen. Die Gespräche und das Lachen in der Gruppe trugen dazu bei, dass dieser Tag nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein wunderbares Gemeinschaftserlebnis wurde.
Nach der langen Wanderung freuten wir uns auf ein gemütliches Abschlussessen in einer Pizzeria. Dort ließen wir den Tag Revue passieren, teilten unsere Erlebnisse und genossen das köstliche Essen und die erfrischenden Getränke. Es war der perfekte Abschluss eines wunderschönen, gemeinsamen Bergschwärmer Gruppentages, der mit viel Spaß und unvergesslichen Momenten gefüllt war.
Wir freuen uns schon auf die nächste Tour und darauf, weitere gemeinsame Abenteuer in der Natur zu erleben!
Autor: Brigitte Pöder
Fotos: Rudi Wollf, Oliver Krause, Jörg Tanneberger, u.w.
Hornberg 2024
Wie auch die Jahre zuvor fuhren im September 2024 mal wieder 7 Frauen und 3 Männer zum gemeinsamen Wanderurlaub nach Hornberg im Schwarzwald.
Nicht alle Teilnehmer konnten noch mit wandern. Für 3 Teilnehmer ging es nur um die gute Luft, die nette Gesellschaft und einfach ums dabei sein. Die 3 haben sich immer sehr auf unsere gemeinsamen Abende gefreut. Aber besonders ein Teilnehmer war für uns eine große Hilfe. Er war nicht mehr gut zu Fuß, aber er traf sich mit uns in der Einkehrgaststätte. Das war gut, denn sein perfekter Fahrdienst mit seinem Auto war für einige von uns eine große Erleichterung. Unsere Wandertouren waren doch sehr lang und teilweise auch sehr anstrengend. Er hat dann die erschöpften Teilnehmer wieder zum Hotel zurück gefahren. Vielen herzlichen Dank dafür.
Am ersten Tag traf man sich nach der Anreise gleich am Hotel und fuhr dann mit 2 Autos über Schonach zu einem Wanderparkplatz in der Nähe des Blindensees. Und wir schafften es doch fast 3 Stunden lang bei zähen Nieselregen rund um den Blindensee zu wandern bis zur Einkehr im Café „Näbba Duss“.
Ab dem zweiten Tag war dann endlich Sonnenschein. Die Wanderung auf dem Wanderweg „3-Täler-Bahn“ gehörte dem Andenken an den badischen Ingenieur Robert Gerwig, der diese Bahn vor über 100 Jahren erbaute. Wir begannen unsere Wanderung am Beginn dieses Weges oberhalb von Triberg. Hoch über der Bahnlinie führte der Pfad meist mit Blick auf die Bahngleise Richtung Schonach. Höhepunkt war dabei der „3-Bahnenblick“: ein Aussichtpunkt, vom dem die Bahnstrecke an drei Stellen ihrer Abschnitte zu sehen war. Wie bestellt kaum auch ein Zug, der für alle sichtbar die tollen Schleifen fuhr, mit denen die Höhenunterschiede dieses Bahnabschnittes beim Bau bewältigt werden konnten. Hier gibt es auf den Schleifen teilweise eine Steigung bis zu 20 Promille, das Maximum an Steigung, die ein Zug ohne zusätzliche Hilfe von z. b. Zahnrädern überwinden kann. Die verdiente Einkehr war im Gasthaus Staudte. Vier ganz hartgesottene Wanderer wagten noch den steilen Abstieg. Der Rest der Wanderschar fuhr mit dem „Fahrdienst“ zurück.
Der dritte Tag führte auf dem Westweg über den Huberfelsen hinab ins Prechtal. Der Anfang dieses Westweg-abschnittes entpuppte sich als feuchtes und steiniges Bachbett. Nach diesem abenteuerlichen Anfang wurde der Weg jedoch ab dem Huberfelsen sehr bequem. Die erste Rast war am Kolpinghaus, wo jede Menge Getränke für die durstigen Wanderer bereitstanden. Auch der Rest der Wanderung bis zur Einkehr im Gasthaus Landwassereck im Prechtal war bequem zu gehen. Vier Wanderer machten sich noch auf zum steilen Weg zurück zum Hotel (sie schafften es gerade noch pünktlich zum Abendessen). Der Rest fuhr mit dem „Fahrdienst“ durch das wunderschöne Prechtal hinab nach Schonach und wieder hinauf zum Hotel.
4. Tag. Da einige Teilnehmer schon mittags nach Hause fahren wollten, gab es ein Alternativprogramm in Gutach. Nach einem kurzen Rundgang durch den Ort und den Kurpark war ein Museumsbesuch angesagt. Die Eisenbahnfreunde der Modelleisenbahn und die Gemeinde Gutach haben vor kurzem ein Museum für die 3 – Täler – Bahn angelegt. Es ist ein detailgenauer Nachbau der Bahnstrecke von Gutach bis Schonach mit einer Modelleisenbahn von Märklin. Eine wirklich hervorragend gelungene Ausstellung mit Wendemöglichkeiten für mehrere fahrende Züge – es braucht keinen Eingriff in die Automatik! – Selbst Modellautos hat man hier zum Fahren gebracht. Und auch die Sägen im Sägewerk waren am Arbeiten. Es war ein Hochgenuss für Freundinnen und Freunde der Modelleisenbahn. Und nach einer letzten gemeinsamen Rast im Café der Modellbahn machten sich alle auf den Heimweg.
Herzlichen Dank unserem Wanderführer Otto Effinger – er hat auch die Pläne für den „Fahrdienst“ ausgearbeitet, aber besonders die Modelleisenbahn hat er sehr genossen – „zum ersten Mal und ganz in Ruhe!“
Autor: Brigitte Wörle
Fotos: Andrea Stöhrer
Neue Wandergruppe in der Sektion. Team 24.
Unsere Sektion ist seit der letzten Hauptversammlung um eine Wandergruppe reicher. Wie kam es dazu und was ist der Sinn und Zweck des Ganzen? Seit 2013 veranstaltet die Sektion jährlich, mit Ausnahme der Coronajahre, eine 24-Stunden-Wanderung. Was anfangs als eine verrückte Idee einiger Mitglieder der Bergsteigergruppe begann, ist inzwischen aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Pforzheim und der Sektion nicht mehr wegzudenken. Die Veranstaltung ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Damit wächst natürlich auch unser Anspruch, noch besser und professioneller zu werden. Das lässt sich längst nicht mehr mal so nebenher machen.
Genau das war auch Thema, als sich vor etwa drei Jahren einige Helfer der 24-Stunden-Wanderung, eher zufällig, auf der Pforzheimer Hütte trafen. Beim abendlichen Kaltgetränk herrschte die Meinung vor, wir müssen uns mehr in die Organisation einbringen, oder die Veranstaltung wird über Kurz oder Lang einschlafen. Damit war die Idee geboren, ein Team aufzubauen, das nicht nur mit wandert, sondern sich aktiv um die 24-Stunden-Wanderung kümmert.
Daher haben wir uns zunächst die Ziele gesetzt, mehr Helfer zu akquirieren und diese durch regelmäßige Sitzungen in die Planung einzubinden. So kamen nicht nur viele neue Ideen auf, es fanden sich auch rasch weitere Mitstreiter. Schon nach kurzer Zeit erreichten uns Anfragen von außerhalb der Sektion, sogar außerhalb des DAV. Das Team ist so inzwischen auf über 20 Personen angewachsen.
Von Beginn an steht die 24-Stunden-Wanderung unter dem Motto „gemeinsam unterwegs“. Heute können wir zudem sagen „gemeinsam packen wir es an“. Wir wollen als Team Verantwortung übernehmen. Das geht allerdings nicht als loses „Anhängsel“ einer Gruppe mit völlig anderem Schwerpunkt. Hierfür sind klar definierte Strukturen und Aufgabenbereiche notwendig. Nur so kann eine reibungslose und sichere Planung gewährleistet werden. Diese Voraussetzungen sehen wir am besten in einer eigenständigen Gruppe gegeben – und die Vorstandschaft hat diese Ansicht bestätigt und der Gründung der Gruppe zugestimmt.
Highlight unserer Gruppe ist zweifellos die jährlich im Mai stattfindende 24-Stunden-Wanderung. Darüber hinaus planen wir weitere Wanderungen anzubieten. Zum einen haben wir unsere Vorwanderungen für alle Wanderbegeisterten geöffnet. Im Übrigen wollen wir längere Touren auch außerhalb der Alpen anbieten. Der Schwarzwald, die Pfalz, die Schwäbische Alb, es gibt unzählige Möglichkeiten sich über 20, 30 oder mehr Kilometer auszutoben.
Wir freuen uns, mit unserer Arbeit einen Beitrag zum Erfolg der Sektion beitragen zu können.
Wir haben noch Platz im Team! Wer mit viel Spaß an einer großen Veranstaltung und noch mehr mitwirken möchte, ist bei uns herzlich willkommen.
Autor: Martin Hämmerle
Fotos: Martin Hämmerle
Hauptversammlung. Der DAV bietet in 355 Sektionen 1,5 Millionen Bergsportfans eine Anlaufstelle
1950 kam es im Oktober In Würzburg zur Neugründung des Deutschen Alpenvereins nach dem zweiten Weltkrieg und 1990 in Pforzheim zur Wiedervereinigung der Sektionen von Ost und West. Insgesamt betreiben die 355 Sektionen 325 Hütten und inzwischen 220 Kletteranlagen sowie 40 000 Kilometer Wegenetz. Der Präsident, Roland Stierle, wies bei der Hautversammlung im November 2024 in Würzburg auf die Naturverbundenheit hin aber auch, dass Berge, Hütten und der Alpenverein mit seinen 1,5 Millionen Mitgliedern auch mit den Klimaveränderungen zu kämpfen hat und so in Bewegung ist. 150 Hütten konnten inzwischen- wie unser Berghaus in den Stubaier Alpen – mit dem Gütersiegel ausgezeichnet werden, die für regionale Produkte und klimafreundliche Ausgestaltung stehen. Naturverbundenheit, Bergsport, Gemeinschaft aber auch der Erwerb von Sicherheit durch entsprechende Kurse sind dabei Beweggründe, die zum Eintritt in die Sektionen führen.
Der Sport – und Innenminister von Bayern, Joachim Hermann, dankte bei der Zusammenkunft von 277 Sektionen mit ihren über 8000 Stimmen den 34 000 Ehrenamtlichen, die in den einzelnen Sektionen tätig sind. Klimaschutz und Digitalisierung standen bei der zweitägigen Zusammenkunft im Mittelpunkt und führten zu intensiven Diskussionen. Aber auch die Selbstversorgungsrechte auf den Hütten. Vor allem die jungen Leute kämpften dafür, Hütten wieder stärker als Schutzhütten zu sehen, was auf großes Verständnis stieß.
Die Mitgliederentwicklung hat sich in den letzten zehn Jahren um 570 000 Mitglieder erhöht und gemessen an der Bevölkerung nimmt Baden – Württemberg mit 2,8 Prozent den zweiten Platz aller Bundesländer ein. Bayern steht naturgemäß mit 5,7 % auf Platz eins. Auch der Frauenanteil liegt jetzt bereits bei 44 %.
Neu für den Hauptverein sind inzwischen die Ausgaben für den Leistungssport nachdem dieser olympisch geworden ist. Daher bleiben auch zu Beginn des Jahres 2026 weitere Abgaben an den Hauptverein nicht aus. Neben der Mehrjahresplanung und der Digitalisierung, die bereits jetzt schon 3 Euro Zuschlag hat, kommen nochmals 2 Euro dazu. Von daher muss auch unsere Sektion mit einer zusätzlichen Abgabe von 4,50 Euro planen. Die Richtlinien für Kletteranlagen sind überarbeitet und die Mountainbike – Infrastruktur wird verbessert und in Zukunft stärker gefördert.
Autor: Rolf Constantin
Fotos: Rolf Constantin
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft
Losgelöst von der Mitgliederversammlung ehrt die Sektion Pforzheim des Alpenvereins inzwischen ihre langjährigen Mitglieder in einer eigenen Zusammenkunft im Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe. In diesem Jahr standen 52 Ehrungen für eine 25 – jährige Mitgliedschaft, 22 für 40 Jahre Treue, 12 für 50 Jahre und je eine für 60 Jahre und 70 Jahre an. Während es bis zur Ehrung von 60 Jahren entsprechende Plaketten vom Deutschen Alpenverein gibt, monierte der Vorsitzende der Sektion bei der Hauptversammlung dieser Tage in Würzburg, dass so langsam auch für 70 Jahre eine Plakette geschaffen werden sollte. Das älteste Mitglied der Sektion ist Wilhelm Müller mit 101 Jahren.
Im Ausbildungszentrum begrüßte der Vorsitzende Rolf Constantin die anwesenden Ehrenden, ließ das Geschehen der Sektion in einem kurzen Rückblick lebendig werden und zeigte dann eine Bildschau, die von der Pforzheimer Hütte im Stubaital hin zur ersten Pforzheimer Hütte in Südtirol führte, die 1914 an Italien fiel. Ein buntes Mosaik von Alpenpflanzen, die im Frühsommer die Berge überziehen, fehlte dabei auch nicht. Nach dieser Bilderschau gab es eine entsprechende Stärkung, ehe die Ehrungen erfolgten. Üblicherweise sind dabei nicht alle Geehrten vor Ort. Die Ehrungen nahmen der Vorsitzende und seine Vertreter Bruno Kohl und Thomas Thomsen vor.
Ehrungen standen für 40 Jahre an: Klaus und Heide Maichel, Norbert Bayer, Max Heling, Werner Conradt, Marco Huber, Sabine Liefke – Wilhelm, Peter Geib, Frank Neuweiler, Alexander Kuhn, Alfred Giessler, Susanne Kessel, Hans-Peter Lutz, Theo Thiel, Manfred Burkhardt, Mattias Klingel, Wolfgang Stoll, Erich und Martin Zefferer, Arno Kessel, Matthias Hermann, Hans Wolloner. Für 50 Jahre: Christel, Mueller, Christa und Christoph Senger, Andreas und Renate Haeussler, Siegfried Straub, Thomas Wilhelm, Reinhold Bach, Dieter Lamprecht, Georg Halbich, Guenter Sohl und KJaus Kaiser. Für 60 Jahre Heidi Fegert und für 70 Jahre Ingrid Schulze.
Neben der Medaille bekamen die Anwesenden Geehrten auch ein Vesperbrett mit einer entsprechenden Holzeinarbeitung in Verbindung mit den Bergen.
Autor: Rolf Constantin
Fotos: Rolf Constantin
Hans Trautz langjähriges aktives Mitglied gestorben
Hans Trautz, der in vielen Vereinen Spuren hinterlassen hat, ist am 18. November im Alter von 88 Jahren gestorben. Mit ihm verliert auch die Sektion Pforzheim ein jahrzehntelanges treues und aktives Mitglied. Neben dem Alpenverein war er Badischen Schwimmclub viele Jahre zweiter Vorsitzender und Schatzmeister. Bei uns Seniorenbetreuer und auch zuständig beim Aufbau der Gymnastikgruppe, die er über Jahre auch finanziell unterstützte.
Seine Liebe zu unserem, Berghaus im Stubaital reicht bis weit in seine Kindheit zurück. Schon mit seinem Vater, der Zahnarzt war, ging er zur Pforzheimer Hütte und dort versorgte sein Vater stets zahntechnisch die Kinder unserer langjährigen Hüttenpächterin Helene Winkler. Daher gab es in seinem Archiv auch Fotos von der Anfangszeit unseres Berghauses. 74 Jahre gehörte er unserer Sektion an.
Durch seine geduldige und gemeinschaftsbezogene Art fand der Berufsschullehrer auch immer rasch Kontakt zu seinen Mitmenschen und war bis in das hohe Alter mit seiner Partnerin in der Welt unterwegs. Auch zu den Löblichen Singer hatte er durch seine Mitgliedschaft bis zu seinem Tod Kontakt.
Die Sektion Pforzheim ist traurig ihn verloren zu haben aber auch dankbar für alles, was er für die Sektion getan hat.
Autor: Rolf Constantin
Fotos: Rolf Constantin
Bericht zur Mitgliederversammlung
Pforzheim. Nachdem die Pforzheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) mit dem Betrieb der Pforzheimer Hütte in Österreich lange Jahre nur rote Zahlen geschrieben hat, war diesmal dank des unermüdlichen Einsatzes ehrenamtlicher Helfer um Bruno Kohl und Thomas Thomsen, der attraktiven Sellrainer Hüttenrunde und eines eingespielten Pächterteams erstmals wieder ein Plus zu verzeichnen, wie Schatzmeister Frank Nauheimer bei der jüngsten Mitgliederversammlung berichtete. Bei den Nächtigungszahlen sei der Rekord des Vorjahres in der abgelaufenen Saison mit 5270 noch einmal übertroffen worden, so Kohl. Grundlegend saniert worden sei der Sanitärbereich der Frauen. Die Wege seien neu markiert, der Übergang an der Zischgenscharte mit neuen Stahlseilen versichert. Die Hütte sei also auf jeden Fall einen Besuch wert, so Thomsen, der von den Mitgliedern als neuer stellvertretender Sektionsvorsitzender gewählt wurde.
Auch insgesamt sei die finanzielle Situation der Sektion gut, berichtete Nauheimer – noch. Denn insbesondere das Sektionszentrum sei in die Jahre gekommen. Er erwarte in den kommenden Jahren einen umfangreichen Sanierungsbedarf und Investitionen. Unter diesen Vorzeichen und auch angesichts drastisch gestiegener Abgaben an den Hauptverband und erhöhter laufender Kosten schlug der Sektionsvorsitzende Rolf Constantin der Mitgliederversammlung eine Beitragserhöhung vor, die auch mehrheitlich angenommen wurde und zum kommenden Jahreswechsel greifen wird.
Wie attraktiv das Sektionszentrum mit seinen Kletterwänden und dem Boulderbereich für die 4542 Mitglieder aber auch für Gäste von außerhalb sei, habe sich erst jüngst beim Kletter-Opening für die nun laufende Wintersaison, in der die Kletterhalle an den Wochenenden für alle geöffnet ist, wieder gezeigt, so Constantin. 30 neugeschraubte Kletterrouten und rund 40 Boulder warteten nun auf die Sportler. Die für die Kletterwand verantwortlichen Daniel Hofsäß und Theodor Seidel wurden denn von den Mitgliedern auch neu in den Beirat gewählt – ebenso wie Naturschutzreferent Stefan Bürkle. So kann die Sektionsspitze mit neuer Energie die Aufgaben des kommenden Vereinsjahres anpacken, nachdem Vorstand und Schatzmeister unter der Regie von Kassenprüfer Günter Reiling von den Mitgliedern entlastet wurden.
Infos, Termine und Ansprechpartner finden Interessierte unter www.alpenverein-pforzheim.de
Autor: Sven Bernhagen
Fotos: Jörg Tanneberger
BU: Der Sektionsvorstand begrüßt den neuen stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Thomsen in seinen Reihen, ebenso den Naturschutzreferenden Stefan Bürkle und die neuen Beiräte Daniel Hofsäß und Theodor Seidel.
Monte Rosa Tour
Laut Rother Wanderführer wird die Tour Monte Rosa (TMR) als ein Klassiker unter den westalpinen Trekkingrouten und als kontrastreiche Wanderung um die Bergriesen der Walliser Alpen, sprich um das Monte Rosa Massiv beschrieben. Wir, Karl-Heinz Raible und Klaus Bogner sind die 9 – tägige anspruchsvolle Bergwanderung in der 2. Augusthälfte 2024 gewandert.
Wir haben uns für die Variante entgegen dem Uhrzeigersinn entschieden. Schon der 1. Tag mit dem 1.700 Höhenmeter Aufstieg von Zermatt zur Rifugio Teodula auf 3.317 m hatte es in sich. Auf die Frage beim Hüttenwirt ob dies eine Italienische oder Schweizer Hütte sei, bekamen wir die Antwort: die Küche liegt in der Schweiz, die Theke und der Wirtschaftsraum in Italien – das gute Essen und den feinen Rotwein bezahlten wir mit Euro. Der zweite Tag führte uns auf italienischer Seite nach Resy zur Rifugio Ferraro. Um es vorweg zu nehmen – alle Herbergen, sei es die fünf Hütten oder die drei Pensionen – waren sehr gut !
Der Weg führte uns weiterhin auf der italienischen Seite des Monte Rosa Massiv über Refugio Pastore zum Walserdorf Macugnaga mit Blick auf die 3.000 m hohe Ostwand des Monte Rosa Massiv.
Das Rifugio Pastore (hier geht auch der GTA vorbei) möchten wir als besonders tolle Hütte mit außerordentlich sehr gutem Essen erwähnen. Als besonderes Highlight habe ich beim nächtlichen Toilettengang den Blick auf die 3.000 m höher stehende beleuchtete höchste Alpenhütte Capanna Regina Margherita (4.554 m) empfunden 😊
Von Macugnaga ging es am Sonntag Morgen 1.570 m hoch zum Monte Moro Pass an die Italienisch/Schweizer Grenze mit einer Einkehr in der Oberto-Hütte. Mit diesem Hüttenbesuch verließen wir wieder das italienische Euroland mit gutem, günstigen Rotwein und kehrten mit dem Abstieg zum Mattmarkstausee wieder zu den Eidgenossen zurück. Vom Stausee Mattmark gönnten wir uns die Fahrt mit dem Postbus nach Saas Allmagell in die Pension Waldegg. Diese von einer Niederländerin und einem Schweizer betriebene Pension können wir nur weiter empfehlen; tolle Unterkunft, sehr gutes Essen, tolles Frühstücksbuffet 😊
Am nächsten Morgen fuhren wir wiederum mit dem Postbus nach Saas Fee, von dort ging die Wandertour über Grächen (Übernachtung in einer Pension) und die Europahütte weiter.
Von der 2.265 m hoch gelegenen Europahütte mit ständigem Blick auf das Walliser Weißhorn und auf das Bishorn ging der Wanderweg über die mit 494 Metern Charles Kuonen Hängebrücke, längste Hängebrücke der Alpen, über die Täschalpe zum Zielort Zermatt.
Die Tour in nackten Zahlen: 9 Tage, 163 km, 10.300 Höhenmeter, tolles Wetter (Kaiserwetter), gute – sehr gute Verpflegung und Übernachtungen – SEHR EMPFEHLENSWERT 😊😊😊
Autor: Klaus Bogner
Fotos: Klaus Bogner
Bergwandern und ‘Dolce Vita‘
Die Friedenswanderung im Jahr 2005 von Pforzheim nach Gernika war die Initialzündung für die Partnerschaftstouren des DAV Sektion Pforzheim, des Club Alpino Vicenza und des Goi-Zale Gernika, die seit dem Jahr 2007 in dieser Konstellation durchgeführt werden. In diesem Jahr organisierte der CAI Vicenza die gemeinsame Unternehmung in einer Bergregion, die üblicherweise (und zu Unrecht) nicht im Focus deutscher Bergwanderer steht: dem Gebiet Gran Sasso in den Abruzzen, rund 100 km südöstlich von Rom gelegen.
Zunächst ging es nach umfassender Vorbereitung und Organisation durch Bruno Kohl für die deutsche 16 Frau- und Mann- starke Delegation mit Ryanair vom Flughafen Memmingen in die ‘Ewige Stadt‘ Rom. Nach einigen Orientierungsmühen kamen wir gut und vollzählig im Roma Scout Center an – eine Melange aus Hüttencharakter und Jugendherberge. Am Nachmittag und dem darauffolgenden Tag erkundeten wir teils individuell, teils in Gruppen die italienische Hauptstadt. Rom – das Zentrum der Antiken Welt und der Christenheit: Geschichte auf Schritt und Tritt!
Bereits am Samstagabend stießen zunächst unsere baskischen Freunde dazu und als am Sonntagabend unsere italienischen Freunde ankamen, war die Wiedersehensfreude groß! Die über Jahre hinweg gepflegten Freundschaften konnten aufgefrischt und neue geknüpft werden. – Auch der nächste Tag stand im Zeichen Roms – Paolo zeigte uns nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor dem Kolosseum einige Besonderheiten der Stadt, beginnend mit der Statue des Moses von Michelangelo in der Kirche San Pietro in Vincoli, in der daneben auch noch die Ketten, mit denen der Apostel Petrus gefangen gehalten wurde, gezeigt werden. Kapitolinischer Hügel, Blick auf’s Forum Romanum, Schildkrötenbrunnen, etc., ein Streifzug durch Rom.
Tags darauf ging es nun mit dem Bus in die Abruzzen, genauer gesagt den Abruzzischen Teil des Apennin, der vom Gebirgsmassiv Gran Sasso d’Italia mit knapp 3000m Höhe, dem Corno Grande, gekrönt wird. – Nach einer leichten Eingehtour auf den Monte Puzzillo (2174m) kamen wir in L’Aquila an. Die Stadt L’Aquila wurde im Jahr 2009 von einem verheerenden Erdbeben getroffen, das über 300 Menschen das Leben kostete. Sowohl die Spuren des Bebens als auch umfangreiche Aufbau- und Renovierungsarbeiten sind zu sehen. Der damalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi versprach, die Stadt innerhalb kürzester Zeit wiederaufzubauen – gehalten hat er sein Versprechen nicht.
Die von unserem italienischen Freund und Berg-Urgestein Lorenzo Dalla Vecchia mit Präzision ausgearbeiteten Touren führten uns am nächsten Tag auf den Monte Camicia, 2344m – eine Tour mit durchaus alpinen Ansprüchen und schönen Weit- und Ausblicken. Unsere Unterkunft in L’Aquila war das von katholischen Schwestern geführte Casa Ospitalia San Guiseppe. Die auch sonst sehr herzlichen Damen in Ordenstracht zeigten uns anlässlich des Geburtstags von Paolo, zu was Klosterschwestern im Stande sind: Sister Act live – so wie man es vom Kino her kennt! Alles unter den Bildern von drei Päpsten und einem Kardinal im Speisesaal des Hotels. Alle waren begeistert von der Freude, die dort zum Ausdruck kam. Ein ganz besonderes Erlebnis!
Am folgenden Tag stand der alpine Höhepunkt auf dem Programm, die Besteigung des Corno Grande, mit 2912m der höchste Punkt der Abruzzen. Vom Campo Imperatore auf rd. 2100m ging es für die Gruppe A über die Sella di Monte Aquila, 2335m auf den Corno Grande und im Abstieg über das Rifugio Franchetti (ein kühles Bier wirkt Wunder) zur Seilbahn nach Prati di Tivo. Für die B-Gruppe ging es beschaulicher vom Campo durch das Val Maone nach Prati di Tivo. Das Wetter zeigte sich während der gesamten Tour von seiner besten Seite – tagsüber mehr als 30°C, später jeweils ein lauer Sommerabend.
Der letzte Wandertag führte uns von Ovindoli (1380m) auf den Monte Tino (1923m), von dem wir eine wunderbare Aussicht ringsum genossen. Nach der Rückkehr zeigten uns noch Freunde vom CAI L’Aquila einige Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter auch die Basilica Santa Maria Collemaggio, in der Papst Coelestin V. (Juli bis Dezember 1294) in einem Sarkophag begraben liegt. Coelestin V. war der erste Papst, der zu Lebzeiten von seinem Amt zurückgetreten ist. Der zweite, der diesen Schritt wagte, war Benedikt XVI. im Jahr 2013!
Dem gemeinsamen Abschlussessen in einem Restaurant schloss sich noch eine von Miren angeführte Performance auf der Piazza del Duomo an, die auch die abendlichen Flaneure begeisterte und Applaus für uns einbrachte. Nach einer Woche, die mit schönen Erlebnissen gefüllt war, hieß es am Flughafen Abschied nehmen von unseren baskischen und italienischen Freunden. A prossima! Bis zum nächsten mal!
Ein herzliches Dankeschön an alle, die die schönen Tage erdacht, geplant, vorbereitet und durchgeführt haben!
Mehr Information im www.alpenvereinaktiv.com, Suchbegriff „Touren der Partnerstädte Gernika-Lumo – Vicenza – Pforzheim“
Autor: Alexander Uhlig
Fotos: Bruno Kohl, Alexander Uhlig
Gelatis – in der besten Form ihres Lebens!
Sommerferienbeginn – Sonne – gute Laune – die Lust auf Eis und Fels steigt. Ein untrügliches Zeichen für die Gelato e Roccia – Gruppe die Steigeisen aus dem Schrank zu holen, den Wanderrucksack zu schnüren, den Helm aufzusetzen und in Herrgottsfrühe in die Berge zu fahren.
Dieses Jahr zog es uns in die Urner Alpen bei Engelberg in der Schweiz. Nach einer reibungslosen Fahrt konnten zehn gutgelaunte, bestens trainierte und hochmotivierte Gelatis bei strahlendem Sonnenschein den Aufstieg zur Spannorthütte beginnen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Alpe Stäfeli nahmen wir frisch gestärkt die ca. 700 Hm in Angriff und schraubten uns allmählich über Serpentinen und Trittbügel zur Spannorthütte auf 1956 Hm. Mit nur leicht erröteten Köpfen und etwas Schweiß auf der Stirn ließen wir uns auf der Terrasse nieder und füllten unsere doch etwas leeren Wasserspeicher auf verschiedene Art und Weise wieder auf.
Da die Spannorthütte mit einem „Spa-Bereich“ Werbung für sich macht, musste dieser natürlich auch ausprobiert werden. Fünf Wagemutige machten sich mit einem Handtuch unter dem Arm Richtung „Spa“ auf. Etwas weiter oben am Berg staunten wir nicht schlecht: Unter freiem Himmel ein Naturpool mit frischem Gletscherwasser gespeist, ein direkt darüberliegender kleiner Wasserfall, eine wadenkühlende Düse, Blick bis nach Engelberg – was braucht der wellnessverwöhnte Bergmensch mehr (warmes Wasser – Anmerkung der Texterin…) ?! Unter einem gewissen Gruppenzwang stehend wagten wir uns ins kühle Nass. Mit lautem Getöse -Freudenschreie waren es eher nicht…- wurde geplanscht, gebadet, geduscht und nach höchstens 30 Sekunden war dieses Vergnügen auch schon wieder vorbei. Dafür hielt das „gewellnesste“ Gefühl nach dieser Tortur deutlich länger an und völlig entspannt konnten wir mit samtweicher Haut den Blick ins Tal genießen.
Am nächsten Tag ging es ganz unwellnessmäßig früh raus. Die Umrundung des Gross Spannorts stand auf dem Programm. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir die Schlossberglücke auf 2626 Hm. Vor uns breitete sich der große Spannortgletscher aus. Gut gesichert erreichten wir mit einem wagemutigen Sprung über den Gletscherrand den eigentlichen Spannortgletscher. In zwei Gruppen aufgeteilt umrundeten wir den 3074 hohen Gross Spannort. Der Klimawandeln machte auch hier mit lautem Getöse auf sich aufmerksam, immer wieder war deutlicher Steinschlag zu hören und zu sehen. Auch ohne Gletscherspaltenspürhund kamen wir Dank sehr guter Schneeauflage sicher über den Gletscher. Grandioser Höhepunkt dieser Tour war dieses Mal kein Gipfel, sondern ein auf ca. 2950 Metern gelegener wunderschöner Gletschersee am Spannortjoch, den selbst der Hüttenwirt in dieser Schönheit noch nie gesehen hat!
Nach einer Pause am Gletschersee erfolgte die weitere Umrundung und der Abstieg zur Hütte. Dort stand natürlich wieder Wellness auf dem Programm, zwei weitere Gelatis trauten sich ins kühle Nass. Das After-Wellness fand dann im Zimmer Titlis statt. Wie es dazu kam weiß keiner mehr genau, aber auf jeden Fall stapelten sich 10 Gelatis in einem kleinen Zimmer, frisch gebadete und geSPAte Waden wurden mit lecker riechender und wohltuender Pferdesalbe eingerieben, leicht bekleidete Gruppenmitglieder kredenzten verschiedene Schnäpse und … ha, das würdet ihr jetzt gerne wissen .., aber was auf dem Berg passiert, bleibt auf dem Berg!
Am nächsten Tag wurde uns der Abschied von der Hütte leicht gemacht. Dicke Wolken zogen aus dem Tal nach oben und so machten wir uns im Fiesel-Niesel-Regen an den Abstieg. Der Abstieg folgte auf einem anderen Weg als der Aufstieg, ob dieser schöner und weniger anstrengend war, darf jeder selbst beurteilen…
Abschluss fand das WellnessHochtourenWochenende wieder auf der Stäfeli Alpe, ein tolles Wochenende war leider schon vorbei.
Folgende Auszeichnungen konnten nach diesem Wochenende vergeben werden:
Das goldene Alpenseepferdchen: Andi, Astrid, Frank, Markus und Uli
Das silberne Alpenseepferdchen: Jürgen und Norbert
Das „Waschlappen“ Alpenseepferdchen: Alex und Gerd (Waschlappen nur bezogen auf die Form des Wellnessprogramms!)
Die schönsten geSPAten Waden hat: Petra
Und eine ganz besondere Auszeichnung geht an MARKUS als bester Organisator der (Wellness-) Tour!
Vielen herzlichen Dank von uns allen – das zu toppen wird schwer 😊 !
Autor: Astrid Utz
Fotos: Gelatigruppe
Monte Adamello 3539 m
Größter Gletscher Italiens
Schöne Genusshochtour vom 4 bis 7. Juli
Start: Donnerstag früh 4 Uhr Pforzheim
Fahrtzeit: 7 h
Treffen: Temu am Lift
Gruppe: Klaus, Karl-Heinz, Fabian, Heike, Dunja, Philipp, Thomas, Markus, Steffen, Jörg und Jörg
Start: Tonale Pass. Mit Paradisolift zu Presena Pass. Name ist Programm. Ausstieg in eine paradiesische Schneelandschaft auf ca. 3000 m Höhe.
1. Tag: Vom Presena Pass zuerst bergab zur Mandrone Hütte von dort hinauf zum bezaubernden Gletscheranfang und steil bergauf zur Lobbia Hütte. Ankunft Lobbia circa 18:30 Uhr. Ein langer Tag geht zu Ende. Manche machen drei Kreuze.
2. Tag: 6:00 Uhr Abmarsch Hütte. Wetter, bedingte Umplanung. Heute gleich Gipfelbesteigung, dann zurück zur Hütte. Zunächst super Wetter, wenig Akklimatisationszeit, weite Strecke, nette Querung mit Rutschpartie ;-), dafür super viel Schnee auf Gletscher, beste Bedingungen! Kraxelei auf Gipfelgrat… easy… max. 1-2 Grad. Bei Abmarsch mitten auf Gletscher dann Nebel, kleiner Verhau, zurück auf Spur. Ankunft Hütte circa 15.30 Uhr… viel Durst! Leider 1/4 Finale verpasst.
3. Tag: Abmarsch 7 Uhr. Auf Plan stand die Überschreitung Cannone die Cresta Croce über Felsausläufer zurück zum Mandrone Gletscher, dann Querung zur Scharte am Cima Garibaldi. Wetterbedingt verzichteten wir auf den ersten Teil und liefen gleich zur Scharte. Hier Klimawandel extrem present. Aus T3 wurde gefühlt locker T5 wenn nicht schwerer. Hohe Steinschlaggefahr! Dann entspannt über Schneefelder zu Garibaldi Hütte. Bier, Kuchen, Suppe, Bad im See, Mittagsschläfchen…
4. Tag: Abmarsch 8 Uhr. Entspannt vorbei an vielen schönen Stauseen zurück nach Temu. 1450 Hm… hier qualmten einige ältere Kniescharniere. Kurzer Autotransfer von Temu zum Tonale Pass, dann Heimreise Pforzheim.
Danke an alle Teilnehmer… Ihr ward ne bomben Truppe!
Autor: Jörg Tanneberger
Fotos: Jörg Stähle, Steffen Rühle, Jörg Tanneberger und Teilnehmer
Montafon Tour der Sektionshelfer
Als DANKE an alle ehrenamtlichen Helfer um die Pforzheimer Hütte sowie bei allen sonstigen Veranstaltungen und Aktivitäten unserer Sektion bot die Gruppe Bergsteigen mit unserem stellvertr. Vorsitzenden und Wanderleiter Bruno Kohl sowie Fachübungsleiter Bergsteigen Christoph Senger eine 6-tägige Bergfahrt zur Lindauer Hütte im Montafon an.
Für alle „helfenden Hände“ sind keine Teilnahmegebühren angefallen und es waren nur die eigenen Kosten für Übernachtung und den Verzehr sowie anteilige Fahrtkosten zu tragen. Etwas enttäuschend war doch die Resonanz, dass von den 12 möglichen Teilnehmern nur zwei, nämlich Martin Fretz und Annette Kucher, teilnahmen, obwohl lediglich Kondition und etwas Bergerfahrung gewünscht waren. Nachdem der Pächter der Lindauer Hütte, die als fester Standort vorgesehen war, die Reservierung bestätigte, konnte am Sonntag, dem 18.8.24, mit dem Auto gestartet werden. Nach der langen Schönwetterzeit war leider für diesen Tag besonders im Alpenraum andauernder Starkregen angesagt, der erst mittags nachlassen sollte. Ab Memmingen regnete es auch in Strömen und so warteten wir in der Raststätte Bregenz-Lindau, bis der Regen nachließ. In Latschau fanden wir auf dem gebührenfreien Wanderparkplatz problemlos ein freies Plätzchen für unser Auto. Mit Schirm, Charme und Anorak trotzten wir beim Aufstieg durch das Gauertal dem Regen und kamen gut durchnässt auf der Lindauer Hütte in 1744 m Höhe an. In beiden Trockenräumen fanden wir kaum Platz für unsere nasse Kleidung, jedes Plätzchen war mit triefend nassen Klamotten und Schuhen belegt. So mussten wir unsere Kleidung auf dem Zimmer trocknen.
Die Lindauer Hütte bietet nach der Erweiterung 140 Schlafplätze an, die immer voll belegt waren. Das Frühstück gab es nur von 07.00 bis 08.00 h und hier war immer „Schlangestehen“ und viel Geduld angesagt. Schwierig war es auch, für uns vier einen gemeinsamen Platz zu ergattern.Gegen 08.30 stiegen wir am ersten Tag auf dem gut markierten Rätikon Höhenweg Nord über den Bilkengrat bis kurz vor dem Schwarzhornsattel bei Nebel und Nieselregen auf. Die Tilisuna-Hütte war aber doch noch zu weit entfernt, wir kehrten um. Ein sehr reichliches und schmackhaftes Abendessen und auch ein gutes Bier stärkte uns für die kommenden Tage. An einem großen Bildschirm im Hausflur wurden digital alle relevanten Daten über das Wetter sowie alle notwendigen Informationen über die Hütte und Tourenmöglichkeiten aktuell angezeigt. Ein super Angebot, das von allen genutzt wurde.
Tags drauf legte Bruno einen Ruhetag ein und uns lockte auf dem Weg zur Carschinahütte bei bestem Bergwetter ein Wegweiser „Drei Türme – nicht gesichert und nicht markiert“ auf die gut sichtbaren Steigspuren, um zu dem neuen Ziel der drei Drusentürme (Kleiner Turm 2754 m, Mittlerer Turm 2782 m und Großer Turm 2830 m) abzubiegen. Auf ausgeprägten Steigspuren mit einigen Steinmännchen konnten wir den Weg durch den Sporatobel über große Block- und Schuttfelder zwar mühsam, aber sicher finden. Eine doch angebrachte Seilsicherung im Sporatobel erleichterte und sicherte eine anspruchsvolle Felspassage. bevor die letzten Meter über einen steilen Schutthang und dann über Geröllfelder zum Gipfel des Großen Turmes führten. Bei einer großartigen Rundumsicht genossen wir die Gipfelrast. Konzentration war besonders beim Abstieg erforderlich und wir kamen nach 9 Tourenstunden ziemlich geschafft und müde, aber zufrieden auf der Lindauer Hütte an.
Angesichts der doch recht strapazierten Muskulatur legten wir einen leichten „Entspannungstag“ ein und wanderten entspannt auf das 2291 m hoch gelegene Öfajoch und auf demselben Weg wieder zurück. Eine Einkehr mit Alp-Jause und Most in der Oberen Sporaalpe, die gleich bei der Lindauer Hütte liegt, rundete den Tag ab. Die 2334 m hohe Geißspitze war das Ziel des letzten Tages. Ein heftiger Wind mit stürmischen Böen, die einem immer mal wieder ein wenig aus dem Gleichgewicht brachten, war unser Wegbegleiter. So verzichteten wir am Gipfel auf den Weiterweg über den Geißspitzgrat und gingen direkt wieder zurück, um den Tag bei schönem Sonnenwetter mit einem abschließenden Einkehrschwung in der Oberen Sporaalp und einem gemütlichen Abschluss in der Lindauer Hütte ausklingen zu lassen.
Bei schönem Sommerwetter mussten wir nun am Freitag nach Latschau absteigen und die Heimreise antreten. Leider hatten wir nach vier schönen Tourentagen dann etwas Pech, denn kurz vor Memmingen standen wir zwei Stunden auf der Autobahn im Stau, weil ein Unfall die Autobahn blockierte. Danach kamen wir aber störungsfrei gut und zufrieden nach Hause.
Autor: Christoph Sänger
Fotos: Christoph Sänger, Bruno Kohl
Gute Auslastung der Pforzheimer Hütte 2024
Für das Jahr 2024 können wir sowohl für die Winter als auch die Sommersaison mit der Auslastung zufrieden sein. Die Abläufe unserer Pächter haben sich gefestigt und ihr Stil die Hütte zu betreiben kommt bei Gästen und Tagesgästen gut an.
Zu guten Arbeitsbedingungen trägt sicherlich auch unsere weitgehend störungsfreie Haustechnik bei, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Im und um das Haus wurden auch dieses Jahr wieder verschiedene Arbeiten durchgeführt, so z.B. neue Untergestelle für die Tische im Gastraum und als große Maßnahme die Modernisierung des Frauenwaschraums. Am Haus, der Seibahn und der Talstation wurde das Dach ausgebessert und gestrichen- ebenso der Seilbahnmast und die Ballone/Talstation als Orientierung für den Flugverkehr.
Der wichtige Übergang zum Westfalenhaus (Zischgenscharte) wurde neu Seilversichert und mit Trittstufen versehen, Markierung wurde aufgefrischt und fehlende Schilder wurden bestellt. Leider haben Unwetter auch in diesem Jahr wieder den Versorgungsweg zur Materialseilbahn in Mitleidenschaft gezogen, dass wird uns wohl auch die kommenden Jahre immer wieder begleiten.
Autor: Thomas Thomsen
Fotos: Thomas Thomsen, Bruno Kohl
Radtour Bodensee – Königssee
Daten und Fakten
Gesamt-km: 460 + ca. 40 zusätzliche km (Sightseeing u. Umwege)
Gesamt-Höhenmeter: 3187
Tiefster Punkt: Lindau 395 m
Höchster Punkt: Bei Oy/Mittelberg 1000 m
1. Etappe: Lindau am Bodensee – Bühl am gr. Alpsee 70 km
2. Etappe: Bühl – Morgenbach 101 km
3. Etappe: Morgenbach – Breitenbach am Schliersee 114 km
4. Etappe: Breitenbach – Traunstein 105 km
5. Etappe: Traunstein – Schönau am Königssee 70 km
5. Ausstattung:
– Mountainbike, vollgefedert, 26 Zoll-Felgen, 15 Jahre alt
– Schlafsack, Biwaksack, Isomatte
6. Übernachtungen:
– 2 x Campingplatz (Bühl / Alpsee u. Breitenbach / Schliersee)
– 1 x Landgasthof (Morgenbach)
– 1 x Stadthotel ( Traunstein)
– 1 x Jugendherberge ( Berchtesgaden)
Tag 1: 26. Juli 2024
Bevor ich in den Zug steigen konnte, musste ich zuerst aufs Rad steigen und 12 km zum Hbf Pforzheim radeln. Um 06.40 h ging es dann los über Stuttgart, Wendlingen und Ulm nach Lindau-Reutin. Um 11.00 h endlich raus aus dem Zug und erstmal eine Runde um die Insel Lindau gedreht. Dann den Radweg gesucht und ab in die Berge.
Durch schöne Täler mit teils knackigen Anstiegen und zum Ende leichten Abfahrten war das Etappenziel Großer Alpsee um 17.15 h erreicht.
Tag 2: 27. Juli 2024
Nach kurzer Nacht geht’s um 07.00 h weiter auf gut zu fahrenden landwirtschaftlichen Wegen zum höchsten Punkt der Tour bei Oy am Mittelberg auf 1000 m Höhe.
Immer die Alpen im Blick am Hopfensee vorbei nach Füssen und Schloss Neuschwanstein.
Nachdem ich keinen Campingplatz gefunden habe, konnte ich glücklicherweise ein Zimmer in einem Landgasthof finden.
Tag 3: 28. Juli 2024
Der Tag beginnt mit heftigem Regen. Aber es läuft trotzdem gut, leider wenig Bergpanorama. Am Nachmittag klart es auf. Am Tegernsee vorbei zum Schliersee. In Breitenbach mein Lager auf dem Campingplatz eingerichtet. Wunderschönes Ambiente, nur der Zug stört bis 01.00 h.
Tag 4: 29. Juli 2024
Wieder früh losgefahren und in Bad Feilnbach gemütlich gefrühstückt. Das Wetter spielt wieder mit. Über den Inn bei Neubeuern nach Bernau am Chiemsee.
Weiter geht’s bis nach Traunstein. Dort mal wieder im Hotel übernachtet.
Tag 5: 30. Juli 2024
Letzter Tag auf dem Rad, nur noch 70 km. Nochmal eine wunderschöne Etappe, zunächst flach bis Bad Reichenhall, dann ging’s giftig bergan bis Bischofswiesen. Der Rest war reines Genussradeln.
Ankunft am Königssee, geschafft!
Wieder alle Hotels ausgebucht, also in die Jugendherberge nach Berchtesgaden mit tollem Blick auf den Watzmann!
Am nächsten Morgen runter zum Bahnhof Berchtesgaden und dann bis abends mit 6 x umsteigen wieder nach Hause.
Fazit: es war anstrengend, aber es hat sich gelohnt.
Autor: Andreas Beigang
Fotos: Andreas Beigang
Die Piz Buin Schwärmer
Die Bergschwärmer auf Hochtour.
Am Freitag den 28. Juni ging‘s auf zum Piz Buin, eine leichte Hochtour in der Silvretta. Die Zweifel waren jedoch groß, denn 14 Tage vorher lag auf der Bieler Höhe noch eine komplette 20 cm starke Schneedecke.
Endlich am Stausee angekommen starteten Diana, Brigitte, Klaus, Rudi und Jörg gemütlichen Schrittes in 3 Stunden zur Wiesbadener Hütte. Einchecken und erstmal die Sonnenterrasse genießen. Nach einer kleinen Stärkung ging‘s noch ein bisschen üben. Dank den Schneeverhältnissen konnten wir unmittelbar hinter der Hütte den T-Anker vergraben und das Steigeisen gehen üben. Auf die lose Rolle hatte keiner mehr Bock.
Am nächsten morgen ging es erst um 7 Uhr los, der Wetterbericht meinte es sehr gut mit uns. Leider lag Diana der ölgetränkte Kaiserschmarren vom Vortag noch immer im Magen, so dass Sie kurz vor der ersten steileren Schneefeldquerung die Segel strich. Plötzlich stiegen auch die Zweifel bei Brigitte und es wurde erst einmal besprochen wer mitgeht und wer zurück zur Hütte läuft. Aber, kein Problem wir haben ja Zeit, die Verhältnisse sind aussergewöhnlich gut, das Wetter spielt mit. Nach einer kurzen Besprechung ging‘s dann mit den restlichen Übriggebliebenen weiter Richtung Gletscher. Beste Firnverhälntnisse erleichterten uns den Aufstieg zum Gletscher. Kurz anseilen, Fotos machen und weiter gehts. Recht zügig überquerten wir den Ochsenthaler Gletscher bis zur Piz Bin Lücke. Wegen Felssturzgefahr vom kleinen Piz Buin machten wir etwas höher im Geröll Pause. Weiter ging es über eine weitere steile Firnflanke, hier war Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Danach folgte eine schöne seilfreie etwa 30-minütige Kraxselei bis zum Gipfel. Alle Zweifel (gell Brigitte) über Bord geworfen, wurden wir mit einer herrlichen Aussicht in die Sesvenna Gruppe, Bernina Gruppe und ins Verwall und… der inneren Zufriedenheit belohnt.
Auf dem Rückweg zog sich Jörg noch eine kleinere Verletzung zu. Bei dem Versuch einen abrutschenden Stein festzuhalten wurde das Beinchen zwischen zwei Steinen eingeklemmt. Zum Glück ist ein Erste Hilfe Set dabei. Wie oft fragt man sich, muß ich das wirklich mittragen? Ja, das ist Pflicht!
Der schnelle Rudi und der schrittstarke Klaus übernahmen die Seilschaft und ruckzuck waren wir wieder zurück auf der Hütte. Dort warteten Diana, der es jetzt besser ging, Andrea und Harry, die über das kleine Rad zu uns gestoßen sind. So, das Bierchen haben wir uns verdient! Sämtliche Versuche das Hüttenpersonal umzustimmen, vielleicht doch eine Möglichkeit zu finden das 1/8 Finale Deutschland gegen Dänemark anzuschauen scheiterten allerdings.
Am nächsten Morgen fast so was wie Ausschlafen… und mit einem deutschen Sieg ließ es sich gemütlich in den Abstieg gehen. Wir entschieden uns für den Panoramaweg. Sehr schöner Weg mit toller Aussicht… leider war auf der Streckenhälfte ein unüberwindbarer tosender Bach. Kurzerhand führte uns Rudi durch die Wildnis steil abwärts zum Fahrweg der Hütte.
Ja, der Piz Buin… ein netter Hochtourenübungsberg, der trotzdem nicht unterschätzt werden sollte.
Autor: Jörg Tanneberger
Fotos: Rudi und Diana Wollf, Brigitte Pöder, Klaus Schindel, Jörg Tanneberger
jdav Jugend auf Pf-Hütte
Am 21. Juni brach die Jugend 1 mit Verstärkung aus der Jugend 2 zu einem spannenden Hüttenwochenende auf.
Nachdem das Gepäck verstaut und kontrolliert war und wir uns noch schnell durch Muffins gestärkt hatten, fuhren wir voller Vorfreude los in Richtung Alpen. Nach langer und staureicher Fahrt kamen wir gegen 18 Uhr endlich am Parkplatz in Sankt Sigmund an, von wo wir die letzten Höhenmeter bis zur Hütte auf 2307 m bewältigten. Unser Timing war perfekt, da wir mit dem ersten Donnerschlag die Hütte erreichten. Nach einem schnellen Abendessen machten wir es uns im Matratzenlager gemütlich, um fit für den nächsten Tag zu sein.
Dieser startete um 6.45 mit einem sehr lauten Wecker der Jugendleiter. Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, ging es um 8.30 los zur Haidenspitze (2975 m). Unser schmaler Weg führte uns über Bäche, Geröll und Schneefelder stetig nach oben. Wir hatten sogar das Glück, am Wegrand ein Murmeltier zu sehen. Wider Erwarten verzogen sich nach einer Weile die Wolken, was uns einen grandiosen Ausblick auf das Bergpanorama ermöglichte. Doch kurz vor dem Gipfel wurde uns das letzte Schneefeld zu einem großen Hindernis, weshalb wir leider den Rückzug antreten mussten und die geplante Gipfelpause samt „Gipfelfoto“ ein Stück weiter unten stattfand. Das Gipfelkreuz konnten wir aber dank einer Drohne trotzdem sehen. Das Ersatzprogramm war dann für viele das Highlight des Wochenendes: Wir gingen auf ein Schneefeld zum Rutschen. Mit der Zeit wurden wir mutiger und kreativer und hatten eine Menge Spaß und neben dem Rutschen lernten wir auch, wie man im Ernstfall wieder bremsen kann.
Nachdem wir noch den ein oder anderen Handstand im Schnee gemacht hatten und einige sich einen leichten Sonnenbrand geholt hatten, ging es müde und zufrieden zurück zur Hütte. Dort machten wir uns zuerst wieder frisch, einige Mutige im kalten Gebirgsbach, der Rest im Waschraum. Zur Stärkung gab es eine Runde Skiwasser für alle und da „Stabbi“ natürlich nicht fehlen darf, machten wir mitten auf der Terrasse unsere Übungen. Da es dann anfing zu regnen, warteten wir geduldig bei Kartenspielen in der Hütte auf unser wohlverdientes 3-Gänge-Menü. Im Laufe des Abends wurde das Wetter draußen immer schlechter und manche hofften schon, wegen dem Schnee am Montag nicht in die Schule oder zur Arbeit zu müssen.
Diese Hoffnungen wurden am Sonntag zwar enttäuscht, weil dann doch kein Schnee lag, doch konnten wir so noch eine kleine Seentour machen, bevor wir den Abstieg antraten. Angekommen im Tal ging es noch kurz auf einen Abstecher nach Innsbruck. Da für das richtige Ausfahrtsfeeling Pizza und Eis natürlich nicht fehlen dürfen, verspeisten wir dort diese Leckereien, um gestärkt die Heimfahrt anzutreten.
Nach langer Fahrt kamen wir pünktlich zum Deutschland-Spiel wieder in Pforzheim an. Wir sind uns einig, dass es auch ohne Gipfel ein tolles Wochenende war und so haben wir einen Grund, der Pforzheimer Hütte mal wieder einen Besuch abzustatten.
Autor: Florian Fix
Fotos: Florian Fix, Daniel Hofsäß
Apostelgrat, Säuling, Klettern im Gsperr
Die ersten Bergschritte in der Saison fallen noch etwas schwer. Vom Parkplatz zum Säuling Haus, 900 Hm. Unser Jüngster macht Tempo, die Alten kriechen nach.
Nach einer doch ganz guten Hüttennacht machten sich am Freitag früh eine kleine Kraxelfraktion von zwei Bergschwärmern auf zum 12-Apostelgrat, die anderen waren leider krank. Die „Wanderfraktion“ traf sich mit unseren vom Tal aufgestiegenen Nachrückern Andrea, Harry und Didi (Hündin) auf der Hütte. Kurzer Plausch, dann ging’s für Julius, Diana, Brigitte, Andrea und Harry auf zum Gipfelglück. Doch nicht nur wandern…. ein bisschen kraxeln war dann schon auch dabei.
Rudi und Jörg machten sich gutgesichert über den spannenden und schönen Grat. Beiden Gruppen war ein grandioser Ausblick zu den Königsschlössern, den Ammergauer bis hin zu den Lechtaler Alpen garantiert. Ein lustiger Abend bei top Verköstigung auf der Säulinghütte, bevor es am Samstag Richtung Tal nach Reutte ins Hotel mit Dusche und schönem Bettchen ging… ja, man gönnt sich ja sonst nichts. Ähmm, doch… noch eine kleine Kletterpartie im Gsperr am Zwieselbach und… ein Aperol in der sonnendurchfluteten Hotelstube, und… noch einen kleinen Rotweinabsacker im Pianokeller.
Am Sonntag schnelles Splitting der Gruppe nach Gusto. Die Einen auf die Ehrenburg mit Brücke natürlich, die Anderen machten eine nette Planseewanderung und der Andere einen Abstecher auf die Schrofennas. Nachmittags gemeinsam Hoim. Schee war’s!
Autor: Jörg Tanneberger
Fotos: Jörg Tanneberger, Brigitte Pöder, Rudi Wolff