Berichte

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft

Losgelöst von der Mitgliederversammlung ehrt die Sektion Pforzheim des Alpenvereins inzwischen ihre langjährigen Mitglieder in einer eigenen Zusammenkunft im Ausbildungszentrum auf der Wilferdinger Höhe. In diesem Jahr standen 52 Ehrungen für eine 25 – jährige Mitgliedschaft, 22 für 40 Jahre Treue, 12 für 50 Jahre und je eine für 60 Jahre und 70 Jahre an. Während es bis zur Ehrung von 60 Jahren entsprechende Plaketten vom Deutschen Alpenverein gibt, monierte der Vorsitzende der Sektion bei der Hauptversammlung dieser Tage in Würzburg, dass so langsam auch für 70 Jahre eine Plakette geschaffen werden sollte. Das älteste Mitglied der Sektion ist Wilhelm Müller mit 101 Jahren.

Im Ausbildungszentrum begrüßte der Vorsitzende Rolf Constantin die anwesenden Ehrenden, ließ das Geschehen der Sektion in einem kurzen Rückblick lebendig werden und zeigte dann eine Bildschau, die von der Pforzheimer Hütte im Stubaital hin zur ersten Pforzheimer Hütte in Südtirol führte, die 1914 an Italien fiel. Ein buntes Mosaik von Alpenpflanzen, die im Frühsommer die Berge überziehen, fehlte dabei auch nicht. Nach dieser Bilderschau gab es eine entsprechende Stärkung, ehe die Ehrungen erfolgten. Üblicherweise sind dabei nicht alle Geehrten vor Ort. Die Ehrungen nahmen der Vorsitzende und seine Vertreter Bruno Kohl und Thomas Thomsen vor.

Ehrungen standen für 40 Jahre an: Klaus und Heide Maichel, Norbert Bayer, Max Heling, Werner Conradt, Marco Huber, Sabine Liefke – Wilhelm, Peter Geib, Frank Neuweiler, Alexander Kuhn, Alfred Giessler, Susanne Kessel, Hans-Peter Lutz, Theo Thiel, Manfred Burkhardt, Mattias Klingel, Wolfgang Stoll, Erich und Martin Zefferer, Arno Kessel, Matthias Hermann, Hans Wolloner. Für 50 Jahre: Christel, Mueller, Christa und Christoph Senger, Andreas und Renate Haeussler, Siegfried Straub, Thomas Wilhelm, Reinhold Bach, Dieter Lamprecht, Georg Halbich, Guenter Sohl und KJaus Kaiser. Für 60 Jahre Heidi Fegert und für 70 Jahre Ingrid Schulze.

Neben der Medaille bekamen die Anwesenden Geehrten auch ein Vesperbrett mit einer entsprechenden Holzeinarbeitung in Verbindung mit den Bergen.

Autor: Rolf Constantin
Fotos: Rolf Constantin

Hans Trautz langjähriges aktives Mitglied gestorben

Hans Trautz, der in vielen Vereinen Spuren hinterlassen hat, ist am 18. November im Alter von 88 Jahren gestorben. Mit ihm verliert auch die Sektion Pforzheim ein jahrzehntelanges treues und aktives Mitglied. Neben dem Alpenverein war er Badischen Schwimmclub viele Jahre zweiter Vorsitzender und Schatzmeister. Bei uns Seniorenbetreuer und auch zuständig beim Aufbau der Gymnastikgruppe, die er über Jahre auch finanziell unterstützte.

Seine Liebe zu unserem, Berghaus im Stubaital reicht bis weit in seine Kindheit zurück. Schon mit seinem Vater, der Zahnarzt war, ging er zur Pforzheimer Hütte und dort versorgte sein Vater stets zahntechnisch die Kinder unserer langjährigen Hüttenpächterin Helene Winkler. Daher gab es in seinem Archiv auch Fotos von der Anfangszeit unseres Berghauses. 74 Jahre gehörte er unserer Sektion an.

Durch seine geduldige und gemeinschaftsbezogene Art fand der Berufsschullehrer auch immer rasch Kontakt zu seinen Mitmenschen und war bis in das hohe Alter mit seiner Partnerin in der Welt unterwegs. Auch zu den Löblichen Singer hatte er durch seine Mitgliedschaft bis zu seinem Tod Kontakt.

Die Sektion Pforzheim ist traurig ihn verloren zu haben aber auch dankbar für alles, was er für die Sektion getan hat. 

Autor: Rolf Constantin
Fotos: Rolf Constantin

Bericht zur Mitgliederversammlung

Pforzheim. Nachdem die Pforzheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) mit dem Betrieb der Pforzheimer Hütte in Österreich lange Jahre nur rote Zahlen geschrieben hat, war diesmal dank des unermüdlichen Einsatzes ehrenamtlicher Helfer um Bruno Kohl und Thomas Thomsen, der attraktiven Sellrainer Hüttenrunde und eines eingespielten Pächterteams erstmals wieder ein Plus zu verzeichnen, wie Schatzmeister Frank Nauheimer bei der jüngsten Mitgliederversammlung berichtete. Bei den Nächtigungszahlen sei der Rekord des Vorjahres in der abgelaufenen Saison mit 5270 noch einmal übertroffen worden, so Kohl. Grundlegend saniert worden sei der Sanitärbereich der Frauen. Die Wege seien neu markiert, der Übergang an der Zischgenscharte mit neuen Stahlseilen versichert. Die Hütte sei also auf jeden Fall einen Besuch wert, so Thomsen, der von den Mitgliedern als neuer stellvertretender Sektionsvorsitzender gewählt wurde.

Auch insgesamt sei die finanzielle Situation der Sektion gut, berichtete Nauheimer – noch. Denn insbesondere das Sektionszentrum sei in die Jahre gekommen. Er erwarte in den kommenden Jahren einen umfangreichen Sanierungsbedarf und Investitionen. Unter diesen Vorzeichen und auch angesichts drastisch gestiegener Abgaben an den Hauptverband und erhöhter laufender Kosten schlug der Sektionsvorsitzende Rolf Constantin der Mitgliederversammlung eine Beitragserhöhung vor, die auch mehrheitlich angenommen wurde und zum kommenden Jahreswechsel greifen wird.

Wie attraktiv das Sektionszentrum mit seinen Kletterwänden und dem Boulderbereich für die 4542 Mitglieder aber auch für Gäste von außerhalb sei, habe sich erst jüngst beim Kletter-Opening für die nun laufende Wintersaison, in der die Kletterhalle an den Wochenenden für alle geöffnet ist, wieder gezeigt, so Constantin. 30 neugeschraubte Kletterrouten und rund 40 Boulder warteten nun auf die Sportler. Die für die Kletterwand verantwortlichen Daniel Hofsäß und Theodor Seidel wurden denn von den Mitgliedern auch neu in den Beirat gewählt – ebenso wie Naturschutzreferent Stefan Bürkle. So kann die Sektionsspitze mit neuer Energie die Aufgaben des kommenden Vereinsjahres anpacken, nachdem Vorstand und Schatzmeister unter der Regie von Kassenprüfer Günter Reiling von den Mitgliedern entlastet wurden.

Infos, Termine und Ansprechpartner finden Interessierte unter www.alpenverein-pforzheim.de

Autor: Sven Bernhagen
Fotos: Jörg Tanneberger

BU: Der Sektionsvorstand begrüßt den neuen stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Thomsen in seinen Reihen, ebenso den Naturschutzreferenden Stefan Bürkle und die neuen Beiräte Daniel Hofsäß und Theodor Seidel. 

Monte Rosa Tour

Laut Rother Wanderführer wird die Tour Monte Rosa (TMR) als ein Klassiker unter den westalpinen Trekkingrouten und als kontrastreiche Wanderung um die Bergriesen der Walliser Alpen, sprich um das Monte Rosa Massiv beschrieben. Wir, Karl-Heinz Raible und Klaus Bogner sind die 9 – tägige anspruchsvolle Bergwanderung in der 2. Augusthälfte 2024 gewandert.

Wir haben uns für die Variante entgegen dem Uhrzeigersinn entschieden. Schon der 1. Tag mit dem 1.700 Höhenmeter Aufstieg von Zermatt zur Rifugio Teodula auf 3.317 m hatte es in sich. Auf die Frage beim Hüttenwirt ob dies eine Italienische oder Schweizer Hütte sei, bekamen wir die Antwort: die Küche liegt in der Schweiz, die Theke und der Wirtschaftsraum in Italien – das gute Essen und den feinen Rotwein bezahlten wir mit Euro. Der zweite Tag führte uns auf italienischer Seite nach Resy zur Rifugio Ferraro. Um es vorweg zu nehmen – alle Herbergen, sei es die fünf Hütten oder die drei Pensionen – waren sehr gut !
Der Weg führte uns weiterhin auf der italienischen Seite des Monte Rosa Massiv über Refugio Pastore zum Walserdorf Macugnaga mit Blick auf die 3.000 m hohe Ostwand des Monte Rosa Massiv.

Das Rifugio Pastore (hier geht auch der GTA vorbei) möchten wir als besonders tolle Hütte mit außerordentlich sehr gutem Essen erwähnen. Als besonderes Highlight habe ich beim nächtlichen Toilettengang den Blick auf die 3.000 m höher stehende beleuchtete höchste Alpenhütte Capanna Regina Margherita (4.554 m) empfunden 😊

Von Macugnaga ging es am Sonntag Morgen 1.570 m hoch zum Monte Moro Pass an die Italienisch/Schweizer Grenze mit einer Einkehr in der Oberto-Hütte. Mit diesem Hüttenbesuch verließen wir wieder das italienische Euroland mit gutem, günstigen Rotwein und kehrten mit dem Abstieg zum Mattmarkstausee wieder zu den Eidgenossen zurück. Vom Stausee Mattmark gönnten wir uns die Fahrt mit dem Postbus nach Saas Allmagell in die Pension Waldegg. Diese von einer Niederländerin und einem Schweizer betriebene Pension können wir nur weiter empfehlen; tolle Unterkunft, sehr gutes Essen, tolles Frühstücksbuffet 😊

Am nächsten Morgen fuhren wir wiederum mit dem Postbus nach Saas Fee, von dort ging die Wandertour über Grächen (Übernachtung in einer Pension) und die Europahütte weiter.

Von der 2.265 m hoch gelegenen Europahütte mit ständigem Blick auf das Walliser Weißhorn und auf das Bishorn ging der Wanderweg über die mit 494 Metern Charles Kuonen Hängebrücke, längste Hängebrücke der Alpen, über die Täschalpe zum Zielort Zermatt.

Die Tour in nackten Zahlen: 9 Tage, 163 km, 10.300 Höhenmeter, tolles Wetter (Kaiserwetter), gute – sehr gute Verpflegung und Übernachtungen – SEHR EMPFEHLENSWERT 😊😊😊

Autor: Klaus Bogner
Fotos: Klaus Bogner

Bergwandern und ‘Dolce Vita‘

Die Friedenswanderung im Jahr 2005 von Pforzheim nach Gernika war die Initialzündung für die Partnerschaftstouren des DAV Sektion Pforzheim, des Club Alpino Vicenza und des Goi-Zale Gernika, die seit dem Jahr 2007 in dieser Konstellation durchgeführt werden. In diesem Jahr organisierte der CAI Vicenza die gemeinsame Unternehmung in einer Bergregion, die üblicherweise (und zu Unrecht) nicht im Focus deutscher Bergwanderer steht: dem Gebiet Gran Sasso in den Abruzzen, rund 100 km südöstlich von Rom gelegen.

Zunächst ging es nach umfassender Vorbereitung und Organisation durch Bruno Kohl für die deutsche 16 Frau- und Mann- starke Delegation mit Ryanair vom Flughafen Memmingen in die ‘Ewige Stadt‘ Rom. Nach einigen Orientierungsmühen kamen wir gut und vollzählig im Roma Scout Center an – eine Melange aus Hüttencharakter und Jugendherberge. Am Nachmittag und dem darauffolgenden Tag erkundeten wir teils individuell, teils in Gruppen die italienische Hauptstadt. Rom – das Zentrum der Antiken Welt und der Christenheit: Geschichte auf Schritt und Tritt!

Bereits am Samstagabend stießen zunächst unsere baskischen Freunde dazu und als am Sonntagabend unsere italienischen Freunde ankamen, war die Wiedersehensfreude groß! Die über Jahre hinweg gepflegten Freundschaften konnten aufgefrischt und neue geknüpft werden. – Auch der nächste Tag stand im Zeichen Roms – Paolo zeigte uns nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor dem Kolosseum einige Besonderheiten der Stadt, beginnend mit der Statue des Moses von Michelangelo in der Kirche San Pietro in Vincoli, in der daneben auch noch die Ketten, mit denen der Apostel Petrus gefangen gehalten wurde, gezeigt werden. Kapitolinischer Hügel, Blick auf’s Forum Romanum, Schildkrötenbrunnen, etc., ein Streifzug durch Rom.

Tags darauf ging es nun mit dem Bus in die Abruzzen, genauer gesagt den Abruzzischen Teil des Apennin, der vom Gebirgsmassiv Gran Sasso d’Italia mit knapp 3000m Höhe, dem Corno Grande, gekrönt wird. – Nach einer leichten Eingehtour auf den Monte Puzzillo (2174m) kamen wir in L’Aquila an. Die Stadt L’Aquila wurde im Jahr 2009 von einem verheerenden Erdbeben getroffen, das über 300 Menschen das Leben kostete. Sowohl die Spuren des Bebens als auch umfangreiche Aufbau- und Renovierungsarbeiten sind zu sehen. Der damalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi versprach, die Stadt innerhalb kürzester Zeit wiederaufzubauen – gehalten hat er sein Versprechen nicht.

Die von unserem italienischen Freund und Berg-Urgestein Lorenzo Dalla Vecchia mit Präzision ausgearbeiteten Touren führten uns am nächsten Tag auf den Monte Camicia, 2344m – eine Tour mit durchaus alpinen Ansprüchen und schönen Weit- und Ausblicken. Unsere Unterkunft in L’Aquila war das von katholischen Schwestern geführte Casa Ospitalia San Guiseppe. Die auch sonst sehr herzlichen Damen in Ordenstracht zeigten uns anlässlich des Geburtstags von Paolo, zu was Klosterschwestern im Stande sind: Sister Act live – so wie man es vom Kino her kennt! Alles unter den Bildern von drei Päpsten und einem Kardinal im Speisesaal des Hotels. Alle waren begeistert von der Freude, die dort zum Ausdruck kam. Ein ganz besonderes Erlebnis!

Am folgenden Tag stand der alpine Höhepunkt auf dem Programm, die Besteigung des Corno Grande, mit 2912m der höchste Punkt der Abruzzen. Vom Campo Imperatore auf rd. 2100m ging es für die Gruppe A über die Sella di Monte Aquila, 2335m auf den Corno Grande und im Abstieg über das Rifugio Franchetti (ein kühles Bier wirkt Wunder) zur Seilbahn nach Prati di Tivo. Für die B-Gruppe ging es beschaulicher vom Campo durch das Val Maone nach Prati di Tivo. Das Wetter zeigte sich während der gesamten Tour von seiner besten Seite – tagsüber mehr als 30°C, später jeweils ein lauer Sommerabend.

Der letzte Wandertag führte uns von Ovindoli (1380m) auf den Monte Tino (1923m), von dem wir eine wunderbare Aussicht ringsum genossen. Nach der Rückkehr zeigten uns noch Freunde vom CAI L’Aquila einige Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter auch die Basilica Santa Maria Collemaggio, in der Papst Coelestin V. (Juli bis Dezember 1294) in einem Sarkophag begraben liegt. Coelestin V. war der erste Papst, der zu Lebzeiten von seinem Amt zurückgetreten ist. Der zweite, der diesen Schritt wagte, war Benedikt XVI. im Jahr 2013!

Dem gemeinsamen Abschlussessen in einem Restaurant schloss sich noch eine von Miren angeführte Performance auf der Piazza del Duomo an, die auch die abendlichen Flaneure begeisterte und Applaus für uns einbrachte. Nach einer Woche, die mit schönen Erlebnissen gefüllt war, hieß es am Flughafen Abschied nehmen von unseren baskischen und italienischen Freunden. A prossima! Bis zum nächsten mal!

Ein herzliches Dankeschön an alle, die die schönen Tage erdacht, geplant, vorbereitet und durchgeführt haben!

Mehr Information im www.alpenvereinaktiv.com, Suchbegriff „Touren der Partnerstädte Gernika-Lumo – Vicenza – Pforzheim“

Autor: Alexander Uhlig
Fotos: Bruno Kohl, Alexander Uhlig

Gelatis – in der besten Form ihres Lebens!

Sommerferienbeginn – Sonne – gute Laune – die Lust auf Eis und Fels steigt. Ein untrügliches Zeichen für die Gelato e Roccia – Gruppe die Steigeisen aus dem Schrank zu holen, den Wanderrucksack zu schnüren, den Helm aufzusetzen und in Herrgottsfrühe in die Berge zu fahren.

Dieses Jahr zog es uns in die Urner Alpen bei Engelberg in der Schweiz. Nach einer reibungslosen Fahrt konnten zehn gutgelaunte, bestens trainierte und hochmotivierte Gelatis bei strahlendem Sonnenschein den Aufstieg zur Spannorthütte beginnen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Alpe Stäfeli nahmen wir frisch gestärkt die ca. 700 Hm in Angriff und schraubten uns allmählich über Serpentinen und Trittbügel zur Spannorthütte auf 1956 Hm. Mit nur leicht erröteten Köpfen und etwas Schweiß auf der Stirn ließen wir uns auf der Terrasse nieder und füllten unsere doch etwas leeren Wasserspeicher auf verschiedene Art und Weise wieder auf.

Da die Spannorthütte mit einem „Spa-Bereich“ Werbung für sich macht, musste dieser natürlich auch ausprobiert werden. Fünf Wagemutige machten sich mit einem Handtuch unter dem Arm Richtung „Spa“ auf. Etwas weiter oben am Berg staunten wir nicht schlecht: Unter freiem Himmel ein Naturpool mit frischem Gletscherwasser gespeist, ein direkt darüberliegender kleiner Wasserfall, eine wadenkühlende Düse, Blick bis nach Engelberg – was braucht der wellnessverwöhnte Bergmensch mehr (warmes Wasser – Anmerkung der Texterin…) ?! Unter einem gewissen Gruppenzwang stehend wagten wir uns ins kühle Nass. Mit lautem Getöse -Freudenschreie waren es eher nicht…- wurde geplanscht, gebadet, geduscht und nach höchstens 30 Sekunden war dieses Vergnügen auch schon wieder vorbei. Dafür hielt das „gewellnesste“ Gefühl nach dieser Tortur deutlich länger an und völlig entspannt konnten wir mit samtweicher Haut den Blick ins Tal genießen.

Am nächsten Tag ging es ganz unwellnessmäßig früh raus. Die Umrundung des Gross Spannorts stand auf dem Programm. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir die Schlossberglücke auf 2626 Hm. Vor uns breitete sich der große Spannortgletscher aus. Gut gesichert erreichten wir mit einem wagemutigen Sprung über den Gletscherrand den eigentlichen Spannortgletscher. In zwei Gruppen aufgeteilt umrundeten wir den 3074 hohen Gross Spannort. Der Klimawandeln machte auch hier mit lautem Getöse auf sich aufmerksam, immer wieder war deutlicher Steinschlag zu hören und zu sehen. Auch ohne Gletscherspaltenspürhund kamen wir Dank sehr guter Schneeauflage sicher über den Gletscher. Grandioser Höhepunkt dieser Tour war dieses Mal kein Gipfel, sondern ein auf ca. 2950 Metern gelegener wunderschöner Gletschersee am Spannortjoch, den selbst der Hüttenwirt in dieser Schönheit noch nie gesehen hat!

Nach einer Pause am Gletschersee erfolgte die weitere Umrundung und der Abstieg zur Hütte. Dort stand natürlich wieder Wellness auf dem Programm, zwei weitere Gelatis trauten sich ins kühle Nass. Das After-Wellness fand dann im Zimmer Titlis statt. Wie es dazu kam weiß keiner mehr genau, aber auf jeden Fall stapelten sich 10 Gelatis in einem kleinen Zimmer, frisch gebadete und geSPAte Waden wurden mit lecker riechender und wohltuender Pferdesalbe eingerieben, leicht bekleidete Gruppenmitglieder kredenzten verschiedene Schnäpse und … ha, das würdet ihr jetzt gerne wissen .., aber was auf dem Berg passiert, bleibt auf dem Berg!

Am nächsten Tag wurde uns der Abschied von der Hütte leicht gemacht. Dicke Wolken zogen aus dem Tal nach oben und so machten wir uns im Fiesel-Niesel-Regen an den Abstieg. Der Abstieg folgte auf einem anderen Weg als der Aufstieg, ob dieser schöner und weniger anstrengend war, darf jeder selbst beurteilen…

Abschluss fand das WellnessHochtourenWochenende wieder auf der Stäfeli Alpe, ein tolles Wochenende war leider schon vorbei.

Folgende Auszeichnungen konnten nach diesem Wochenende vergeben werden:
Das goldene Alpenseepferdchen: Andi, Astrid, Frank, Markus und Uli
Das silberne Alpenseepferdchen: Jürgen und Norbert
Das „Waschlappen“ Alpenseepferdchen: Alex und Gerd (Waschlappen nur bezogen auf die Form des Wellnessprogramms!)
Die schönsten geSPAten Waden hat: Petra

Und eine ganz besondere Auszeichnung geht an MARKUS als bester Organisator der (Wellness-) Tour!

Vielen herzlichen Dank von uns allen – das zu toppen wird schwer 😊 !

Autor: Astrid Utz
Fotos: Gelatigruppe

Monte Adamello 3539 m

Größter Gletscher Italiens
Schöne Genusshochtour vom 4 bis 7. Juli
Start: Donnerstag früh 4 Uhr Pforzheim
Fahrtzeit: 7 h
Treffen: Temu am Lift
Gruppe: Klaus, Karl-Heinz, Fabian, Heike, Dunja, Philipp, Thomas, Markus, Steffen, Jörg und Jörg
Start: Tonale Pass. Mit Paradisolift zu Presena Pass. Name ist Programm. Ausstieg in eine paradiesische Schneelandschaft auf ca. 3000 m Höhe.

1. Tag: Vom Presena Pass zuerst bergab zur Mandrone Hütte von dort hinauf zum bezaubernden Gletscheranfang und steil bergauf zur Lobbia Hütte. Ankunft Lobbia circa 18:30 Uhr. Ein langer Tag geht zu Ende. Manche machen drei Kreuze.

2. Tag: 6:00 Uhr Abmarsch Hütte. Wetter, bedingte Umplanung. Heute gleich Gipfelbesteigung, dann zurück zur Hütte. Zunächst super Wetter, wenig Akklimatisationszeit, weite Strecke, nette Querung mit Rutschpartie ;-), dafür super viel Schnee auf Gletscher, beste Bedingungen! Kraxelei auf Gipfelgrat… easy… max. 1-2 Grad. Bei Abmarsch mitten auf Gletscher dann Nebel, kleiner Verhau, zurück auf Spur. Ankunft Hütte circa 15.30 Uhr… viel Durst! Leider 1/4 Finale verpasst.

3. Tag: Abmarsch 7 Uhr. Auf Plan stand die Überschreitung Cannone die Cresta Croce über Felsausläufer zurück zum Mandrone Gletscher, dann Querung zur Scharte am Cima Garibaldi. Wetterbedingt verzichteten wir auf den ersten Teil und liefen gleich zur Scharte. Hier Klimawandel extrem present. Aus T3 wurde gefühlt locker T5 wenn nicht schwerer. Hohe Steinschlaggefahr! Dann entspannt über Schneefelder zu Garibaldi Hütte. Bier, Kuchen, Suppe, Bad im See, Mittagsschläfchen…

4. Tag: Abmarsch 8 Uhr. Entspannt vorbei an vielen schönen Stauseen zurück nach Temu. 1450 Hm… hier qualmten einige ältere Kniescharniere. Kurzer Autotransfer von Temu zum Tonale Pass, dann Heimreise Pforzheim.

Danke an alle Teilnehmer… Ihr ward ne bomben Truppe!

Autor: Jörg Tanneberger
Fotos: Jörg Stähle, Steffen Rühle, Jörg Tanneberger und Teilnehmer

Montafon Tour der Sektionshelfer

Als DANKE an alle ehrenamtlichen Helfer um die Pforzheimer Hütte sowie bei allen sonstigen Veranstaltungen und Aktivitäten unserer Sektion bot die Gruppe Bergsteigen mit unserem stellvertr. Vorsitzenden und Wanderleiter Bruno Kohl sowie Fachübungsleiter Bergsteigen Christoph Senger eine 6-tägige Bergfahrt zur Lindauer Hütte im Montafon an.

Für alle „helfenden Hände“ sind keine Teilnahmegebühren angefallen und es waren nur die eigenen Kosten für Übernachtung und den Verzehr sowie anteilige Fahrtkosten zu tragen. Etwas enttäuschend war doch die Resonanz, dass von den 12 möglichen Teilnehmern nur zwei, nämlich Martin Fretz und Annette Kucher, teilnahmen, obwohl lediglich Kondition und etwas Bergerfahrung gewünscht waren. Nachdem der Pächter der Lindauer Hütte, die als fester Standort vorgesehen war, die Reservierung bestätigte, konnte am Sonntag, dem 18.8.24, mit dem Auto gestartet werden. Nach der langen Schönwetterzeit war leider für diesen Tag besonders im Alpenraum andauernder Starkregen angesagt, der erst mittags nachlassen sollte. Ab Memmingen regnete es auch in Strömen und so warteten wir in der Raststätte Bregenz-Lindau, bis der Regen nachließ. In Latschau fanden wir auf dem gebührenfreien Wanderparkplatz problemlos ein freies Plätzchen für unser Auto. Mit Schirm, Charme und Anorak trotzten wir beim Aufstieg durch das Gauertal dem Regen und kamen gut durchnässt auf der Lindauer Hütte in 1744 m Höhe an. In beiden Trockenräumen fanden wir kaum Platz für unsere nasse Kleidung, jedes Plätzchen war mit triefend nassen Klamotten und Schuhen belegt. So mussten wir unsere Kleidung auf dem Zimmer trocknen.

Die Lindauer Hütte bietet nach der Erweiterung 140 Schlafplätze an, die immer voll belegt waren. Das Frühstück gab es nur von 07.00 bis 08.00 h und hier war immer „Schlangestehen“ und viel Geduld angesagt. Schwierig war es auch, für uns vier einen gemeinsamen Platz zu ergattern.Gegen 08.30 stiegen wir am ersten Tag auf dem gut markierten Rätikon Höhenweg Nord über den Bilkengrat bis kurz vor dem Schwarzhornsattel bei Nebel und Nieselregen auf. Die Tilisuna-Hütte war aber doch noch zu weit entfernt, wir kehrten um. Ein sehr reichliches und schmackhaftes Abendessen und auch ein gutes Bier stärkte uns für die kommenden Tage. An einem großen Bildschirm im Hausflur wurden digital alle relevanten Daten über das Wetter sowie alle notwendigen Informationen über die Hütte und Tourenmöglichkeiten aktuell angezeigt. Ein super Angebot, das von allen genutzt wurde.

Tags drauf legte Bruno einen Ruhetag ein und uns lockte auf dem Weg zur Carschinahütte bei bestem Bergwetter ein Wegweiser „Drei Türme – nicht gesichert und nicht markiert“ auf die gut sichtbaren Steigspuren, um zu dem neuen Ziel der drei Drusentürme (Kleiner Turm 2754 m, Mittlerer Turm 2782 m und Großer Turm 2830 m) abzubiegen. Auf ausgeprägten Steigspuren mit einigen Steinmännchen konnten wir den Weg durch den Sporatobel über große Block- und Schuttfelder zwar mühsam, aber sicher finden. Eine doch angebrachte Seilsicherung im Sporatobel erleichterte und sicherte eine anspruchsvolle Felspassage. bevor die letzten Meter über einen steilen Schutthang und dann über Geröllfelder zum Gipfel des Großen Turmes führten. Bei einer großartigen Rundumsicht genossen wir die Gipfelrast. Konzentration war besonders beim Abstieg erforderlich und wir kamen nach 9 Tourenstunden ziemlich geschafft und müde, aber zufrieden auf der Lindauer Hütte an.

Angesichts der doch recht strapazierten Muskulatur legten wir einen leichten „Entspannungstag“ ein und wanderten entspannt auf das 2291 m hoch gelegene Öfajoch und auf demselben Weg wieder zurück. Eine Einkehr mit Alp-Jause und Most in der Oberen Sporaalpe, die gleich bei der Lindauer Hütte liegt, rundete den Tag ab. Die 2334 m hohe Geißspitze war das Ziel des letzten Tages. Ein heftiger Wind mit stürmischen Böen, die einem immer mal wieder ein wenig aus dem Gleichgewicht brachten, war unser Wegbegleiter. So verzichteten wir am Gipfel auf den Weiterweg über den Geißspitzgrat und gingen direkt wieder zurück, um den Tag bei schönem Sonnenwetter mit einem abschließenden Einkehrschwung in der Oberen Sporaalp und einem gemütlichen Abschluss in der Lindauer Hütte ausklingen zu lassen.

Bei schönem Sommerwetter mussten wir nun am Freitag nach Latschau absteigen und die Heimreise antreten. Leider hatten wir nach vier schönen Tourentagen dann etwas Pech, denn kurz vor Memmingen standen wir zwei Stunden auf der Autobahn im Stau, weil ein Unfall die Autobahn blockierte. Danach kamen wir aber störungsfrei gut und zufrieden nach Hause.

Autor: Christoph Sänger
Fotos: Christoph Sänger, Bruno Kohl

Gute Auslastung der Pforzheimer Hütte 2024

Für das Jahr 2024 können wir sowohl für die Winter als auch die Sommersaison mit der Auslastung zufrieden sein. Die Abläufe unserer Pächter haben sich gefestigt und ihr Stil die Hütte zu betreiben kommt bei Gästen und Tagesgästen gut an.

Zu guten Arbeitsbedingungen trägt sicherlich auch unsere weitgehend störungsfreie Haustechnik bei, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Im und um das Haus wurden auch dieses Jahr wieder verschiedene Arbeiten durchgeführt, so z.B. neue Untergestelle für die Tische im Gastraum und als große Maßnahme die Modernisierung des Frauenwaschraums. Am Haus, der Seibahn und der Talstation wurde das Dach ausgebessert und gestrichen- ebenso der Seilbahnmast und die Ballone/Talstation als Orientierung für den Flugverkehr.

Der wichtige Übergang zum Westfalenhaus (Zischgenscharte) wurde neu Seilversichert und mit Trittstufen versehen, Markierung wurde aufgefrischt und fehlende Schilder wurden bestellt. Leider haben Unwetter auch in diesem Jahr wieder den Versorgungsweg zur Materialseilbahn in Mitleidenschaft gezogen, dass wird uns wohl auch die kommenden Jahre immer wieder begleiten.

Autor: Thomas Thomsen
Fotos: Thomas Thomsen, Bruno Kohl

Radtour Bodensee – Königssee

Daten und Fakten
Gesamt-km: 460 + ca. 40 zusätzliche km (Sightseeing u. Umwege)
Gesamt-Höhenmeter: 3187
Tiefster Punkt: Lindau 395 m
Höchster Punkt: Bei Oy/Mittelberg 1000 m
1. Etappe: Lindau am Bodensee – Bühl am gr. Alpsee 70 km
2. Etappe: Bühl – Morgenbach 101 km
3. Etappe: Morgenbach – Breitenbach am Schliersee 114 km
4. Etappe: Breitenbach – Traunstein 105 km
5. Etappe: Traunstein – Schönau am Königssee 70 km
5. Ausstattung:
– Mountainbike, vollgefedert, 26 Zoll-Felgen, 15 Jahre alt
– Schlafsack, Biwaksack, Isomatte
6. Übernachtungen:
– 2 x Campingplatz (Bühl / Alpsee u. Breitenbach / Schliersee)
– 1 x Landgasthof (Morgenbach)
– 1 x Stadthotel ( Traunstein)
– 1 x Jugendherberge ( Berchtesgaden)

Tag 1: 26. Juli 2024
Bevor ich in den Zug steigen konnte, musste ich zuerst aufs Rad steigen und 12 km zum Hbf Pforzheim radeln. Um 06.40 h ging es dann los über Stuttgart, Wendlingen und Ulm nach Lindau-Reutin. Um 11.00 h endlich raus aus dem Zug und erstmal eine Runde um die Insel Lindau gedreht. Dann den Radweg gesucht und ab in die Berge.
Durch schöne Täler mit teils knackigen Anstiegen und zum Ende leichten Abfahrten war das Etappenziel Großer Alpsee um 17.15 h erreicht.

Tag 2: 27. Juli 2024
Nach kurzer Nacht geht’s um 07.00 h weiter auf gut zu fahrenden landwirtschaftlichen Wegen zum höchsten Punkt der Tour bei Oy am Mittelberg auf 1000 m Höhe.
Immer die Alpen im Blick am Hopfensee vorbei nach Füssen und Schloss Neuschwanstein.
Nachdem ich keinen Campingplatz gefunden habe, konnte ich glücklicherweise ein Zimmer in einem Landgasthof finden.

Tag 3: 28. Juli 2024
Der Tag beginnt mit heftigem Regen. Aber es läuft trotzdem gut, leider wenig Bergpanorama. Am Nachmittag klart es auf. Am Tegernsee vorbei zum Schliersee. In Breitenbach mein Lager auf dem Campingplatz eingerichtet. Wunderschönes Ambiente, nur der Zug stört bis 01.00 h.

Tag 4: 29. Juli 2024
Wieder früh losgefahren und in Bad Feilnbach gemütlich gefrühstückt. Das Wetter spielt wieder mit. Über den Inn bei Neubeuern nach Bernau am Chiemsee.

Weiter geht’s bis nach Traunstein. Dort mal wieder im Hotel übernachtet.

Tag 5: 30. Juli 2024
Letzter Tag auf dem Rad, nur noch 70 km. Nochmal eine wunderschöne Etappe, zunächst flach bis Bad Reichenhall, dann ging’s giftig bergan bis Bischofswiesen. Der Rest war reines Genussradeln.
Ankunft am Königssee, geschafft!
Wieder alle Hotels ausgebucht, also in die Jugendherberge nach Berchtesgaden mit tollem Blick auf den Watzmann!
Am nächsten Morgen runter zum Bahnhof Berchtesgaden und dann bis abends mit 6 x umsteigen wieder nach Hause.

Fazit: es war anstrengend, aber es hat sich gelohnt.

Autor: Andreas Beigang
Fotos: Andreas Beigang

Gemütliches Grillen der Fachübungsleiter

Zuerschd schaffe… dann genieße! Das heißt zuerst fand am Montag den 22.07. die Fachübungsleitersitzung statt, danach gings zum gemütlichen Teil über.
Die gut besuchte Sitzung fand im Besprechungsraum statt, hier berichteten die Trainer und FÜLs über Ihre Kurse und Touren, und… es gab auch frohe Kunde, Elena hat den Kletterwandbetreuer erfolgreich absolviert. Diese frohe Kunde gab es eine Weile vorher auch von Fabian und Simeon, die ebenfalls den Kletterwandbetreuer abgeschlossen haben. So wird die Runde mit jungen, frischen Kräften gestärkt, prima!

Danach gings beim Sonnenuntergang hinter die Halle zum Grillen. Der Hunger war groß, die Gespräche gut, wenn auch etwas kurz… tja, die Sitzung ging halt mal wieder etwas länger 😉

Dennoch schön und wichtig das man sich in diesem Kreise auch mal privat austauscht, die Schnittmengen der einzelnen FÜLs sind schließlich vorhanden und die Berge einen uns sowieso.

Autor: Jörg Tanneberger
Fotos: Jörg Tanneberger

Die Piz Buin Schwärmer

Die Bergschwärmer auf Hochtour.

Am Freitag den 28. Juni ging‘s auf zum Piz Buin, eine leichte Hochtour in der Silvretta. Die Zweifel waren jedoch groß, denn 14 Tage vorher lag auf der Bieler Höhe noch eine komplette 20 cm starke Schneedecke.

Endlich am Stausee angekommen starteten Diana, Brigitte, Klaus, Rudi und Jörg gemütlichen Schrittes in 3 Stunden zur Wiesbadener Hütte. Einchecken und erstmal die Sonnenterrasse genießen. Nach einer kleinen Stärkung ging‘s noch ein bisschen üben. Dank den Schneeverhältnissen konnten wir unmittelbar hinter der Hütte den T-Anker vergraben und das Steigeisen gehen üben. Auf die lose Rolle hatte keiner mehr Bock.

Am nächsten morgen ging es erst um 7 Uhr los, der Wetterbericht meinte es sehr gut mit uns. Leider lag Diana der ölgetränkte Kaiserschmarren vom Vortag noch immer im Magen, so dass Sie kurz vor der ersten steileren Schneefeldquerung die Segel strich. Plötzlich stiegen auch die Zweifel bei Brigitte und es wurde erst einmal besprochen wer mitgeht und wer zurück zur Hütte läuft. Aber, kein Problem wir haben ja Zeit, die Verhältnisse sind aussergewöhnlich gut, das Wetter spielt mit. Nach einer kurzen Besprechung ging‘s dann mit den restlichen Übriggebliebenen weiter Richtung Gletscher. Beste Firnverhälntnisse erleichterten uns den Aufstieg zum Gletscher. Kurz anseilen, Fotos machen und weiter gehts. Recht zügig überquerten wir den Ochsenthaler Gletscher bis zur Piz Bin Lücke. Wegen Felssturzgefahr vom kleinen Piz Buin machten wir etwas höher im Geröll Pause. Weiter ging es über eine weitere steile Firnflanke, hier war Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Danach folgte eine schöne seilfreie etwa 30-minütige Kraxselei bis zum Gipfel. Alle Zweifel (gell Brigitte) über Bord geworfen, wurden wir mit einer herrlichen Aussicht in die Sesvenna Gruppe, Bernina Gruppe und ins Verwall und… der inneren Zufriedenheit belohnt.
Auf dem Rückweg zog sich Jörg noch eine kleinere Verletzung zu. Bei dem Versuch einen abrutschenden Stein festzuhalten wurde das Beinchen zwischen zwei Steinen eingeklemmt. Zum Glück ist ein Erste Hilfe Set dabei. Wie oft fragt man sich, muß ich das wirklich mittragen? Ja, das ist Pflicht!

Der schnelle Rudi und der schrittstarke Klaus übernahmen die Seilschaft und ruckzuck waren wir wieder zurück auf der Hütte. Dort warteten Diana, der es jetzt besser ging, Andrea und Harry, die über das kleine Rad zu uns gestoßen sind. So, das Bierchen haben wir uns verdient! Sämtliche Versuche das Hüttenpersonal umzustimmen, vielleicht doch eine Möglichkeit zu finden das 1/8 Finale Deutschland gegen Dänemark anzuschauen scheiterten allerdings.

Am nächsten Morgen fast so was wie Ausschlafen… und mit einem deutschen Sieg ließ es sich gemütlich in den Abstieg gehen. Wir entschieden uns für den Panoramaweg. Sehr schöner Weg mit toller Aussicht… leider war auf der Streckenhälfte ein unüberwindbarer tosender Bach. Kurzerhand führte uns Rudi durch die Wildnis steil abwärts zum Fahrweg der Hütte.

Ja, der Piz Buin… ein netter Hochtourenübungsberg, der trotzdem nicht unterschätzt werden sollte.

Autor: Jörg Tanneberger 
Fotos: Rudi und Diana Wollf, Brigitte Pöder, Klaus Schindel, Jörg Tanneberger

 

jdav Jugend auf Pf-Hütte

Am 21. Juni brach die Jugend 1 mit Verstärkung aus der Jugend 2 zu einem spannenden Hüttenwochenende auf.

Nachdem das Gepäck verstaut und kontrolliert war und wir uns noch schnell durch Muffins gestärkt hatten, fuhren wir voller Vorfreude los in Richtung Alpen. Nach langer und staureicher Fahrt kamen wir gegen 18 Uhr endlich am Parkplatz in Sankt Sigmund an, von wo wir die letzten Höhenmeter bis zur Hütte auf 2307 m bewältigten. Unser Timing war perfekt, da wir mit dem ersten Donnerschlag die Hütte erreichten.  Nach einem schnellen Abendessen machten wir es uns im Matratzenlager gemütlich, um fit für den nächsten Tag zu sein.

Dieser startete um 6.45 mit einem sehr lauten Wecker der Jugendleiter.  Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, ging es um 8.30 los zur Haidenspitze (2975 m). Unser schmaler Weg führte uns über Bäche, Geröll und Schneefelder stetig nach oben. Wir hatten sogar das Glück, am Wegrand ein Murmeltier zu sehen. Wider Erwarten verzogen sich nach einer Weile die Wolken, was uns einen grandiosen Ausblick auf das Bergpanorama ermöglichte.  Doch kurz vor dem Gipfel wurde uns das letzte Schneefeld zu einem großen Hindernis, weshalb wir leider den Rückzug antreten mussten und die geplante Gipfelpause samt  „Gipfelfoto“ ein Stück weiter unten stattfand. Das Gipfelkreuz konnten wir aber dank einer Drohne trotzdem sehen.  Das Ersatzprogramm war dann für viele das Highlight des Wochenendes: Wir gingen auf ein Schneefeld zum Rutschen.  Mit der Zeit wurden wir mutiger und kreativer und hatten eine Menge Spaß und neben dem Rutschen lernten wir auch, wie man im Ernstfall wieder bremsen kann. 

Nachdem wir noch den ein oder anderen Handstand im Schnee gemacht hatten und einige sich einen leichten Sonnenbrand geholt hatten,  ging es müde und zufrieden zurück zur Hütte.  Dort machten wir uns zuerst wieder frisch, einige Mutige im kalten Gebirgsbach, der Rest im Waschraum.  Zur Stärkung gab es eine Runde Skiwasser für alle und da „Stabbi“ natürlich nicht fehlen darf, machten wir mitten auf der Terrasse unsere Übungen.  Da es dann anfing zu regnen, warteten wir geduldig bei Kartenspielen in der Hütte auf unser wohlverdientes 3-Gänge-Menü. Im Laufe des Abends wurde das Wetter draußen immer schlechter und manche hofften schon, wegen dem Schnee am Montag nicht in die Schule oder zur Arbeit zu müssen.

Diese Hoffnungen wurden am Sonntag zwar enttäuscht, weil dann doch kein Schnee lag, doch konnten wir so noch eine kleine Seentour machen, bevor wir den Abstieg antraten. Angekommen im Tal ging es noch kurz auf einen Abstecher nach Innsbruck. Da für das richtige Ausfahrtsfeeling Pizza und Eis natürlich nicht fehlen dürfen, verspeisten wir dort diese Leckereien, um gestärkt die Heimfahrt anzutreten.

Nach langer Fahrt kamen wir pünktlich zum Deutschland-Spiel wieder in Pforzheim an. Wir sind uns einig, dass es auch ohne Gipfel ein tolles Wochenende war und so haben wir einen Grund, der Pforzheimer Hütte mal wieder einen Besuch abzustatten.

Autor: Florian Fix
Fotos: Florian Fix, Daniel Hofsäß

Daniel gewinnt bei Epic Steil Cups 4.0 und Boulder Wettkampf des DAV Karlsruhe

Unser Jugendleiter Daniel Hofsäß hat den jdav Pforzheim bei zwei „Boulder-Wettkämpfen“ in Karlsruhe erfolgreich vertreten.

Nach einer 4-wöchigen Qualifikationsphase mit 150 verschiedenen Bouldern zog Daniel in das Advanced-Finale des „Epic Steil Cups 4.0“ ein. Nach einem spannenden Finale und 3 geflashten Boulder holte er sich den Sieg.

Auch beim Boulder Wettkampf des DAV der Sektion Karlsruhe konnte Daniel den Sieg in der Klasse „Männlich 18-40 Jahre“ einheimsen und wurde zum diesjährigen Karlsruher Stadtmeister gekürt.

Herzlichen Glückwunsch!

Autor: Florian Fix 
Fotos: Florian Fix 

Pforzheimer Hütte lädt zum Besuch ein

Eine halbe Autostunde von Innsbruck entfernt liegt das Gebiet der Sellrainer Berge in den Stubaier Alpen. Das in den Sommer – und Wintermonaten bewirtschaftete Berghaus „Pforzheimer- Hütte“ der Sektion Pforzheim liegt auf einem sonnigen Plateau in 2308 Metern Höhe an den Westhängen des Gleirschtals. Umgeben ist das Berghaus von einem Kranz von knapp 3000 Metern hohen Gipfeln. Das Haus steht inmitten einer unberührten Naturlandschaft. Keine Lifte, keine Zivilisation, keine Autos stören hier. Von daher lässt sich Ruhe, Erholung und Entspannung finden.

Am 5. September 1926 konnte nach zweijähriger Bauzeit durch den Prior und Dompropst Dietrich vom Stift Wilten in Innsbruck das Berghaus gesegnet und eingeweiht werden. Mit großem Engagement durch die Mitglieder der Sektion Pforzheim und der Familie Witzenmann entstand im Laufe der Jahrzehnte aus einem kleinen Berghaus ein stattliches Gebäude. 1999 kam ein großer Anbau hinzu. Inzwischen ist das Haus auch auf regenerative Energieträger umgestellt und eine biologische Abwasserbehandlung errichtet. Gleichzeitig kam es zu umfassenden Renovierungsarbeiten der Zimmer- und Schlaflager und zur Isolierung der Außenwände. Durch den Einbau von Brandschutztüren und einer Brandmeldeanlage entspricht das Haus allen derzeitigen sicherheitstechnischen Anforderungen.

Jedes Jahr ist auch ein Helferteam unter dem stellvertretenden Vorsitzenden der Sektion, Bruno Kohl, vor Ort aktiv. So auch wieder im Juni. So kam es zur Aufstellung einer Postbox am Parkplatz in St. Sigmund, dem Einstieg zum Berghaus. Tische im Gastraum bekamen neue Untergestelle., die Bäder wurden für den Umbau einer Fachfirma vorbereitet sodass in Zukunft Einzelwaschbecken statt einer Rinne für mehr Komfort in den Waschräumen sorgen. Auch an der Seilbahn waren Arbeiten vorzunehmen, da sich das Seil im Winter überschlagen hatte und das Dach vom Berghaus und der Seilbahn ist neu gestrichen. So kommt es jedes Jahr zu beachtlichen Eigenleistungen über die sich die Hüttenpächterinnen Nora Rosche und Sarah Doleski freuen.

Auch in diesem Jahr arbeiten wieder zwei Nepalesinnen in der Sommersaison bis September über ein Austauschprogramm auf dem Berghaus. Insgesamt kann das Haus 78 Gäste aufnehmen und liegt an einem Hüttenrundweg. Von St. Sigmund aus, das sich auch über den Fern- Pass mit Ötz und Kühtai ansteuern lässt, sind es zwei bis drei Stunden auf einer abwechslungsreichen Strecke um vom Ausgangspunkt bei 1600 Metern das Berghaus, anzusteuern. Der Parkscheinautomat am Parkplatz in St. Sigmund nimmt Münzen und EC – Karten als Zahlungsmittel. Eine Reservierung ist bei flexiblen Rahmenbedingungen erforderlich. Entweder über Telefon 0043 699 132 94581 oder pforzheimerhuette@a1.net möglich.

Im Juli ist eine der schönsten Zeiten in den Bergen, da neben den Alpenrosen ein Blütenmeer an Alpenpflanzen anzutreffen ist, das jeden Berggeher begeistern kann.
Rolf Constantin

Apostelgrat, Säuling, Klettern im Gsperr

Die ersten Bergschritte in der Saison fallen noch etwas schwer. Vom Parkplatz zum Säuling Haus, 900 Hm. Unser Jüngster macht Tempo, die Alten kriechen nach.
Nach einer doch ganz guten Hüttennacht machten sich am Freitag früh eine kleine Kraxelfraktion von zwei Bergschwärmern auf zum 12-Apostelgrat, die anderen waren leider krank. Die „Wanderfraktion“ traf sich mit unseren vom Tal aufgestiegenen Nachrückern Andrea, Harry und Didi (Hündin) auf der Hütte. Kurzer Plausch, dann ging’s für Julius, Diana, Brigitte, Andrea und Harry auf zum Gipfelglück. Doch nicht nur wandern…. ein bisschen kraxeln war dann schon auch dabei.

Rudi und Jörg machten sich gutgesichert über den spannenden und schönen Grat. Beiden Gruppen war ein grandioser Ausblick zu den Königsschlössern, den Ammergauer bis hin zu den Lechtaler Alpen garantiert. Ein lustiger Abend bei top Verköstigung auf der Säulinghütte, bevor es am Samstag Richtung Tal nach Reutte ins Hotel mit Dusche und schönem Bettchen ging… ja, man gönnt sich ja sonst nichts. Ähmm, doch… noch eine kleine Kletterpartie im Gsperr am Zwieselbach und… ein Aperol in der sonnendurchfluteten Hotelstube, und… noch einen kleinen Rotweinabsacker im Pianokeller.

Am Sonntag schnelles Splitting der Gruppe nach Gusto. Die Einen auf die Ehrenburg mit Brücke natürlich, die Anderen machten eine nette Planseewanderung und der Andere einen Abstecher auf die Schrofennas. Nachmittags gemeinsam Hoim. Schee war’s!

Autor: Jörg Tanneberger
Fotos: Jörg Tanneberger, Brigitte Pöder, Rudi Wolff