Bericht

Skitouren rund um die Pforzheimer Hütte

Voller Vorfreude starteten wir freitags auf einem Parkplatz bei Pforzheim in unser Skitourenwochenende, das von unseren beiden Guides Alex und Markus organisiert worden ist.

Für den ersten Tag war viel Neuschnee vorhergesagt und im Ötztal angekommen, zeigte sich schnell, dass sich schon die Auffahrt zum Einstieg unserer Tour zu einem kleinen Abenteuer entwickelte. Trotz Schneeketten-Malheur erreichten wir aber letztendlich wohlbehalten den Parkplatz, von wo wir unsere Tour starteten.

Im dichten Schneetreiben ging es dann, die kritische Lawinenlage ständig im Blick, durch das lange Gleirschtal bis zur Talstation der Materialseilbahn der Pforzheimer Hütte. Wie schon zuvor besprochen berieten wir hier, ob der letzte steile Aufstieg zur Hütte bei der Lawinenlage machbar ist oder nicht. Schließlich fanden wir eine für uns unkritische Linie im Hang und beschlossen, den Aufstieg zu wagen. An der Hütte angekommen, nahm uns Hüttenwirtin Nora in Empfang. Wir versorgten unsere Material, bezogen die Zimmer und genossen das leckere Abendessen. Anschließend machten wir uns an die Planung für den nächsten Tag. Da leider Lawinenwarnstufe 4 vorhergesagt war, entschieden wir uns, auf Nummer sicher zu gehen und keine größere Tour anzugehen.

Am nächsten Tag hatten wir strahlenden Sonnenschein und beim Blick auf den tiefen, funkelnden Neuschnee konnten wir es kaum erwarten, auf unseren Skiern zu stehen. Doch die vielen in der Nacht in den Steilhängen rund um die Pforzheimer Hütte abgegangenen Lawinen mahnten uns zur Vorsicht. Nach dem Check unserer LVS Geräte gingen wir immer im sicheren Abstand zu den steileren, lawinengefährdeten Hängen auf dem Plateau hinter der Pforzheimer Hütte weiter in das Tal hinein.

Zum Glück mussten wir nicht ganz auf schöne Abfahrten verzichten. Immer wieder bot sich die Gelegenheit, seitlich in flacheren Hängen aufzusteigen und diese abzufahren. Hinten im Tal konnten wir sogar ein Stück weiter abwärts zu einem Bach abfahren. Bei tollem Schnee war das ein riesigen Spaß.

Nach einer kurzen Pause grub uns Markus ein Schneeprofil und wir konnten den Aufbau der Schneedecke untersuchen. Ein Teil der Gruppe stieg anschließend nochmal auf, um ein zweites Mal die Abfahrt zu genießen. Der andere Teil der Gruppe machte sich auf den Rückweg.Trotz der hohen Lawinenwarnstufe hatten wir das Beste aus dem Tag gemacht und ließen den Tag nach einem leckeren Abendessen zufrieden im gemütlichen Gastraum der Hütte ausklingen.

Auch am nächsten Tag hatten wir wieder bestes Wetter und die Lawinenwarnstufe war von 4 auf 3 gesunken, sodass wir heute den Hausberg der Pforzheimer Hütte, den Gipfel des Samerschlags, angehen wollten. Bei besten Bedingungen begannen wir unseren Aufstieg in der traumhaften Landschaft und so mancher Hobbyfotograf zückte sein Handy, um Erinnerungen festzuhalten. Es gab auch auf dieser Tour Stellen, wo man bei der Routenwahl entsprechend der doch noch angespannten Lawinensituation aufpassen musste. Kurz vor dem steilen Gipfelhang machten wir eine längere Pause. Wieder beratschlagten wir, wie wir sicher aufsteigen können und natürlich lockte uns der Gipfel in dieser zu tollen Landschaft. Ganz nach dem Motto „Sicherheit geht vor“ entschieden wir uns dann jedoch auf den Gipfel zu verzichten und kein Risiko einzugehen.

Stattdessen stiegen wir nun einen etwas flacheren Hang zu einem Joch neben dem Samerschlag auf. Auch von dort hatten wir eine tolle Rundumsicht und wir konnten sogar noch im felsdurchsetzten Gelände ohne Ski etwas höher steigen. Nun wartete eine tolle Abfahrt auf uns, die wir in ganzen Zügen genossen. Wir zogen unsere Spuren in den noch jungfräulichen Schnee.

Zurück an der Hütte ließ sich dann ein Teil der Gruppe die köstlichen Knödelgerichte auf der Terrasse in der Sonne schmecken, während der andere Teil nochmal zum „Hüttenhügel“ aufstieg, um hier nochmal den Berg hinunter zu schwingen. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto vor der Hütte starteten wir zur Abfahrt zurück zum Parkplatz, wo unsere Autos standen. Angekommen am Parkplatz kamen dann sogar noch unsere Lawinenschaufeln zum Einsatz. Aufgrund der heftigen Schneefälle am ersten Tag, mussten wir nun unsere beiden Autos ausgraben.

Zufrieden und glücklich traten wir schließlich die Heimfahrt an und blicken auf ein gelungenes Skitourenwochenende zurück.

Vielen Dank an unsere beiden Guides, die bei den schwierigen Lawinenbedingungen das beste für uns rausgeholt haben, für ein spaßiges Wochenende gesorgt haben und uns alle sicher wieder ins Tal gebracht haben!

Autor: Carina Amann
Fotos: Axel Martens, Markus Bauer